Robert Welti; Depositphotos / Mactrunk

Social Media strategisch angehen: Ein Leitfaden für digitale Anfänger

In der schnelllebigen Welt der sozialen Medien kann der Versuch, überall präsent zu sein, besonders für digitale Anfänger, zu einer erheblichen Ressourcenverschwendung führen.
Ein fokussierter Ansatz auf eine einzige Plattform bietet nicht nur die Möglichkeit, Ressourcen effizient zu nutzen, sondern auch, eine tiefere und engere Bindung mit deiner Zielgruppe aufzubauen.
In diesem Artikel betrachten wir

● warum es sinnvoll ist, mit einer Hauptplattform zu starten
● wie man die richtige Plattform auswählt
● wie man einen effektiven Start auf dieser Plattform hinlegt.

Wir beleuchten auch, warum es wichtig ist, seinen eigenen Weg zu finden und sich nicht blindlings von anderen Experten leiten zu lassen – illustriert am Beispiel von TikTok.

Die Weisheit, sich auf eine Plattform zu konzentrieren

Ein zielgerichteter Start auf einer einzigen Plattform ermöglicht es, die eigene Marke konsequent aufzubauen und die Zielgruppe dort zu erreichen, wo sie am aktivsten ist.
Diese Strategie erleichtert es digitalen Anfängern, in die Feinheiten der Plattform einzutauchen und ihre spezifischen Tools und Funktionen voll auszuschöpfen.
Es geht darum, ein solides Fundament zu schaffen, auf dem später weitere Marketingmaßnahmen aufgebaut werden können.

Einer der größten Anfängerfehler

Wer auf Social Media beginnt, der schaut sich an, was die erfolgreichen Menschen so machen. Das ist einerseits gut so, andererseits unter Umständen ein großer Fehler.
Denn was man sich eigentlich anschauen müsste, ist, was die erfolgreichen Menschen am Anfang ihrer Karriere gemacht haben. Und das ist häufig schwer nachzuvollziehen.
Während sie heute omnipräsent sind, haben sie sich am Anfang wahrscheinlich auch auf einen einzigen Kanal spezialisiert.
Ist man dort sichtbar und erfolgreich, kann man sich bereits ein Business aufbauen, das genug Geld abwirft, um dann Menschen zu bezahlen, die weitere Kanäle für einen übernehmen. Falls das überhaupt nötig ist.

Auswahl der richtigen Plattform: Facebook, Instagram, LinkedIn – und warum nicht TikTok?

Jede Social-Media-Plattform hat ihre eigene demografische Ausrichtung und Nutzungsweise:

Facebook ist besonders vielfältig und erlaubt eine tiefgehende Interaktion durch Gruppen und Diskussionen.
Instagram ist ideal für Marken, die stark visuell kommunizieren möchten und eine jüngere Zielgruppe ansprechen.
LinkedIn ist unerlässlich für den Aufbau professioneller Netzwerke und die Kommunikation im B2B-Bereich.

TikTok hingegen, obwohl es schnell wächst und eine immense Nutzerbasis hat, stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Plattform ist bekannt für ihre junge Zielgruppe und trendbasierten Inhalte. Marken, die hier erfolgreich sein wollen, benötigen oft bereits eine solide Basis und Erfahrung in der zielgruppenorientierten Kommunikation auf anderen Plattformen.
Es ist also eine gute Wahl für die zweite oder dritte Plattform.

Der Content auf TikTok muss sehr spezifisch und auf Unterhaltung ausgerichtet sein, was für businesszentrierte Ansätze eine Herausforderung darstellt.
Für digitale Anfänger wird das in den meisten Fällen eine zu hohe Hürde sein. Nur wenige Prozent der TikTok-Kampagnen führen zu konkreten geschäftlichen Ergebnissen. Vergleicht man hier mit Plattformen wie Facebook oder LinkedIn, die in bestimmten Branchen deutlich effektivere Lead-Generierung und Kundenbindung bieten, findet man schnell eine Entscheidung für sich.

Starten mit Null: Aufbau von Grund auf

Der Einstieg in eine Social-Media-Plattform beginnt mit dem Verständnis und der Einrichtung deines Profils entsprechend den Erwartungen deiner Zielgruppe.
Dies umfasst die sorgfältige Auswahl von Bildmaterial, die Formulierung deiner Bio und das Planen von Content, der Mehrwert schafft und vor allem auch Interaktion fördert.
Statt sich in der Anfangsphase auf automatisierte Prozesse zu verlassen (der gleiche Anfängerfehler in grün), sollte der Fokus auf manuellen und authentischen Interaktionen liegen, um eine echte Verbindung zu den Nutzern aufzubauen.
Dies ist eben besonders wichtig für digitale Anfänger, die noch dabei sind, ihre Online-Präsenz zu festigen.

Nicht blindlings anderen folgen: Das TikTok-Beispiel

Die Geschichte von TikTok zeigt, dass nicht jede Plattform für jede Art von Business geeignet ist.
Während einige Experten die Plattform nutzen, um erfolgreich Unterhaltungsinhalte zu teilen, ist es für neue Marken mit klarer Zielgruppe und ohne bereits bestehende Präsenz auf anderen Plattformen schwer, die gleichen Erfolge zu erzielen.
TikTok erfordert eine andere Art der Content-Erstellung und eine schnellere Reaktionsfähigkeit auf Trends, was nicht unbedingt dem Ansatz eines jeden Geschäftsmodells entspricht.
Hier zeigt sich die Bedeutung, nicht einfach Trends oder anderen Experten zu folgen, sondern eine Plattform basierend auf einer strategischen Überlegung und der Passung zur eigenen Marke und Zielgruppe auszuwählen.

Fazit

Dein Start in die Social-Media-Welt sollte wohlüberlegt sein. Eine gründliche Kenntnis der jeweiligen Plattform, eine klare Strategie und die Bereitschaft, authentisch zu kommunizieren, sind entscheidend für den Erfolg.

Der Fokus auf eine einzige Plattform ermöglicht es dir, eine tiefere Verbindung zu deiner Zielgruppe aufzubauen, ohne dich in der Vielfalt der digitalen Möglichkeiten zu verlieren.

Ich selbst bin bis heute organisch fast ausschließlich auf LinkedIn unterwegs und bin von dort aus viel später den Weg zu automatisierten Lösungen gegangen. Dieser Ansatz der bewussten Entscheidung und des organischen Wachstums ist es, der letztendlich zu nachhaltigem Erfolg führt, insbesondere für digitale Anfänger.

Der Autor:

Robert Welti ist Top-Experte für digitales Marketing. Mit seiner Plattform »Dein Gesundheitsbusiness« ist er seit Jahren als Business Coach und Webdesigner für Heilpraktiker und andere Experten aus dem alternativen Gesundheitsbereich tätig. Er hilft beim Reichweitenaufbau.

Beitragsbilder: Robert Welti; Deppositphotos / Mactrunk