Sönke Wortmann, geboren am 25. August 1959 in Marl, zählt zu den prägendsten Regisseuren des deutschen Kinos der 1990er Jahre. Seine Filme revolutionierten nicht nur die deutsche Komödienlandschaft, sondern bewiesen auch, dass deutsche Produktionen ein breites Publikum begeistern können. Jetzt ist er 66 Jahre alt geworden. Wortmanns Karriere begann überraschenderweise nicht hinter der Kamera, sondern auf dem Fußballplatz, wo er in der dritthöchsten Spielklasse aktiv war. Doch nach drei Jahren entschied er sich gegen eine Profikarriere und studierte stattdessen zunächst Soziologie, bevor er sich 1983 an der Hochschule für Fernsehen und Film München einschrieb.
Sein Durchbruch gelang ihm 1991 mit der Komödie »Allein unter Frauen«, die über eine Million Zuschauer in die Kinos lockte. Noch größer war der Erfolg von »Kleine Haie« (1992), der Geschichte dreier Schauspielstudenten, der zum Kultfilm avancierte und die Karrieren von Jürgen Vogel, Kai Wiesinger und Gedeon Burkhard launchte. Der eigentliche Meilenstein folgte 1994 mit »Der bewegte Mann«, der mit 6,5 Millionen Zuschauern einer der erfolgreichsten deutschen Nachkriegsfilme wurde. Diese Adaption des Comics von Ralf König vereinte humorvolle Dialoge mit gesellschaftlicher Reflexion und brachte Til Schweiger den Durchbruch. Wortmanns Filme zeichneten sich durch ihre Mischung aus Unterhaltung und intelligenten Themen aus. Er entdeckte und förderte Talente wie Katja Riemann und bewies, dass deutsche Komödien international konkurrenzfähig sein können.
Wortmanns Erfolge für das deutsche Kino liegt in seiner Fähigkeit, Kommerz und Kunst zu verbinden und damit den Weg für eine neue Generation von Filmemachern zu ebnen. Seine Werke bleiben nicht nur unterhaltsam, sondern dokumentieren auch den Zeitgeist der 1990er Jahre in einmaliger Weise. Dafür konnte er Preise wie den Bambi Award, den Deutschen Filmpreis , den Ernst-Lubitsch-Preis oder den Bayerischen Filmpreis entgegennehmen.
MK
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