Von Jörg Romstötter
„Ja, schon, nur was ist denn meine Weise? Ha, ich weiß es: ich will mein Unternehmen so ausbauen wie der XY.”
„Bist Du Dir sicher, dass Du das willst?”
„Das wäre doch toll, wenn ich das schaffen würde, dann wäre ich…”
Eine wahre Geschichte.
Hat der Jungunternehmer wirklich das Zeug dazu?
Zweifellos spornen die großartigen Erfolge anderer an, es ihnen gleich zu tun. Doch mehr als zur Orientierung und Auslotung der Möglichkeiten, taugen ihre Beispiele nicht. Denn niemals wurden und werden zwei Menschen Gleiches erreichen. Das ist auch weder nötig noch gut. Wie wollen wir denn wissen, dass auf uns selbst nicht noch weit schönere Erfolge warten und wir letztlich sagen können: „Mir ist egal, was andere tun und erreichen. Ich lebe auf meine Weise.” Der Jungunternehmer erkennt schon an seiner eigenen Aussage und dann Antwort, er will im Grunde etwas ganz anderes. Genau genommen weiß er überhaupt nicht, was er will. Als er seinen eigenen Werdegang, seine eigenen Stärken und Schwächen, seine Talente und Interessen analysiert, erkennt er, wie wenig er hat und wie wenig ihn interessiert, was XY hat und interessiert. Auch will er gar nicht so leben wie XY. Er findet nur dessen geschäftlichen Erfolg so toll. Doch auch hier verhält er sich nicht so, wie er es müsste, obwohl er könnte.
Der Jungunternehmer will es wissen: „Was will ich wirklich?”
Was gut und richtig für ihn ist, das kann er nur selbst herausfinden. Leider ist sein Alltag zum bersten voll. Er fühlt sich ausgelaugt und müde. Und irgendwie rast die Zeit nur so dahin, empfindet er. Wie da bloß einen klaren Gedanken fassen?
Er erinnert sich, wie gerne er früher lange Wanderungen in den Bergen unternommen hatte. Wie gut sie ihm taten, wie frei seine Gedanken dabei wurden und wie sehr er danach wusste, was er wirklich wollte. Dazu nahm er sich schon lange nicht mehr die Zeit. Gesagt getan.
Unterwegs stellt er fest:
- Er denkt überhaupt nicht mehr daran, was XY macht. Genauso wenig, wie an viele Dinge, die ihm eigentlich so viel bedeuten: was andere über ihn und sein Unternehmen denken, welches Auto er fährt und dass er seine krumme Nase zu groß findet. Wirkung der Natur: keine Ablenkung
- Dagegen baut er in Gedanken an seinem Bild von seinem Leben. Er fügt es wie ein Puzzle zusammen. Ihm wird klar, was er wirklich will. Dieses Zukunftsbild löst heftige Gefühle bei ihm aus: wohlige Schauer durchlaufen ihn und vor Freude weint er. Wirkung der Natur: Fokus auf Wesentliches
- Er fühlt sich frei, glücklich und sieht optimistisch in seine Zukunft. Neu motiviert trägt er sich Aufgaben in seinen Kalender ein und schickt einem Geschäftspartner einen Terminvorschlag.
Was ihn beeindruckt ist:
- Er beginnt sich und sein Tun zu beobachten. Worüber er sich neulich so sehr geärgert hat, darüber schüttelt er jetzt den Kopf. Wirkung der Natur: konstruktive Selbstbetrachtung
- Obwohl er den ganzen Tag unterwegs ist, erholt sich mehr und mehr sein Geist. Er fühlt sich frisch und belebt. Wirkung der Natur: Anstrengungslose Aufmerksamkeit
- Wohlig fallen Stress, Sorgen und Ängste von ihm ab. Wirkung der Natur: Reduktion Stresshormonspiegel
- Wie aus dem Nichts hat er Ideen zu Themen, bei welchen er schon länger nach einer Lösung sucht. Wirkung der Natur: Größere geistige Mobilität
Was geschah danach?
Der Jungunternehmer hatte gewählt: Er wählte die Ausrichtung seines Lebens und in logischer Folge seines Unternehmens. Draußen unterwegs zog es ihn wie magisch in eine ganz bestimmte Richtung. Ungeachtet, was irgend jemand anderes tat oder schon erreicht hatte. Ihm wurde klar, was er alles nicht wollte. Es blieb eine Richtung über, welche die logische Konsequenz aus all den Richtungen war, die er nicht einschlagen wollte. Er wusste nun, wessen er sich widmen wollte.
Bonus lukrativere Entscheidungen
In der Allgegenwart verlockender Angebote und vermeintlicher Erleichterungen, ist es eine Herausforderung, seine Kräfte auf das gebündelt zu halten, was wirklich zählt. In natürlicher Umgebung treffen wir lukrativere Entscheidungen, da wir uns weniger vom Konkurrenzkampf leiten lassen und so strategisch klüger handeln. Sei es in Geldfragen oder in unserer Haltung gegenüber unserer körperlichen und geistigen Gesundheit und Fitness sowie unserer Beziehungen. Wir fokussieren uns auf langfristig Wertvolles: Auf unsere eigene Lebensweise.
Bild: Syda_Productions/Depositphotos, Jörg Romstötter