Zahllose Pläne und jede Menge Motivation: Doch am Ende des Tages ist wieder nichts daraus geworden, weil die Zeit scheinbar davongerannt ist. Wer sich darin wieder erkennt, der sollte das eigene Zeitmanagement auf den Prüfstand stellen.
Noch nie hatten wir so viel Freizeit wie heute
Es ist eines der großen Paradoxa des modernen Lebens: Die Menschen beklagen sich immer häufiger über zu wenig Zeit, obwohl sie mehr Freizeit haben als je zuvor. Zum einen ist die Arbeitszeit im Laufe der Jahrzehnte kontinuierlich gesunken. Wie die Hans-Böckler-Stiftung ermittelte, sank sie zwischen 1992 und 2012 um gut 2,5 Stunden pro Woche von 38,1 auf 35,5 Stunden. Die Zahl der Überstunden sank bereits und wird sich in Zukunft noch weiter reduzieren.
Dazu tragen moderne Zeiterfassungssysteme für den Arbeitsplatz bei, die die Arbeitszeiten besser als je zuvor dokumentieren. Müssen Arbeitnehmer mehr Überstunden leisten als erlaubt oder im Vertrag festgelegt, können sie sich nun besser gegen ihren Arbeitgeber wehren und ihr Recht auf Ausgleich einfordern.
Die kürzeren Arbeitszeiten sind jedoch nur ein Aspekt der gestiegenen Freizeit: Viel Zeit ging früher für Haushaltsarbeiten drauf, die heute von Maschinen erledigt werden. Der Staubsaugerroboter hat beim Heimkommen bereits fertig gesaugt und die knitterfreie Wäsche kommt von der Waschmaschine in den Trockner und muss nur noch zusammengefaltet werden. Stressige Einkäufe in der Woche entfallen, wenn der Lieferservice die Lebensmittel abends bequem an die Haustür bringt. Wo also bleibt die Zeit? Hier zeigt sich die Gabe erfolgreicher Menschen: ein gutes Zeitmanagement.
Get Shit Done
Zugegeben, diese amerikanische Aufforderung klingt wenig charmant, doch sie ist die Grundlage für ein erfolgreiches Leben. Wer den Abend wieder einmal zwischen Telefongesprächen mit der Familie, dem Herumscrollen auf Twitter und Instagram und der neuesten Netflix-Serie verbracht hat, kommt nie weiter. Gerade das Internet und die sozialen Medien sind heute enorme Zeitfresser. Um die eigene Freizeit produktiv zu nutzen, muss entsprechend geplant werden. Wer beispielsweise davon träumt, ein eigenes Buch zu schreiben, räumt sich jeden Abend zwei Stunden Zeit dafür ein. Anschließend ist noch immer genug Freizeit übrig, um zu schauen, was gerade im Internet los ist, und mit 1-2 Folgen der neuen Lieblingsserie zu entspannen.
Über effizientes Zeitmanagement wurden zahlreiche Ratgeberbücher geschrieben. Diese zu lesen, frisst jedoch auch wieder Zeit. Für den Anfang genügt es schon, mit To-do-Listen zu arbeiten oder eine App zu nutzen, um das eigene Leben effizienter zu organisieren. Und dazu: Ab und zu mal das Smartphone weglegen, denn nichts in den sozialen Medien ist so spannend, dass es nicht mal zwei Stunden warten könnte.
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