Bereits seit 1954 ist James Bond im Dienst der britischen Krone unterwegs und jagt einen Verbrecher nach dem anderen. Allein der 23. Film der Reihe »Skyfall« mit Daniel Craig spielte mehr als 1,1 Milliarden US-Dollar ein und gilt bis heute als erfolgreichster Agentenfilm. Die kreative Kontrolle über die Filme lag bis vor kurzem noch bei Michael Wilson und seiner Stiefschwester Barbara Broccoli und ihrem gemeinsamen Familienunternehmen EON Productions. Seit Donnerstag gehört 007 jedoch komplett dem Techriesen Amazon. Nachdem der Streamingdienst bereits 2022 die James-Bond-Produktionsfirma MGM-Studios und das gesamte Film- und Fernseh-Archiv des Studios übernommen hatte, schnappt er sich nun auch die kreative Kontrolle über den Geheimagenten und damit auch die Auswahl des nächsten siebten Hauptdarstellers. Die beiden ehemaligen Produzenten Wilson und Broccoli wollen sich in Zukunft anderen Projekten widmen und sich vor allem mehr in Wohltätigkeitsorganisationen beteiligen.
Vor nicht allzu langer Zeit war die Stimmung jedoch noch ganz anders: Das Wall Street Journal teilte unter anderem mit, dass Broccoli die Amazon-Verantwortlichen als »Idioten« bezeichnet haben soll. Doch inzwischen scheint sich die Situation entspannt zu haben. Nun sei laut Wilson »der perfekte Moment, damit unser verlässlicher Partner, Amazon MGM Studios, James Bond in die Zukunft führt.« Die 007-Fans sind davon allerdings wenig begeistert: »James Bond wird zu Tode vermarktet«, schrieb etwa das Far Out Magazine. Die Radio Times spricht währenddessen davon, dass Bond zu einem »riesigen Cross-Media-Monster« aufgebaut würde. Was die Zukunft des Geheimagenten wirklich bringen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt aber wohl nur Amazon sagen.
LT
Bild: IMAGO / ZUMA Press