Nina Hagen: Vier Oktaven Rebellion

Sie ist laut, schrill und unverwechselbar – und jetzt 70 Jahre alt: Nina Hagen, die »Godmother of Punk«, feiert am 11. März 2025 ihren runden Geburtstag. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Operngesang, Punk, Protest und Spiritualität hat sie über Jahrzehnte Musikgeschichte geschrieben.

Geboren 1955 in Ost-Berlin, machte Nina Hagen zunächst in der DDR als Schlagersängerin Karriere. Doch ihre rebellische Natur passte nicht ins System. 1976 verließ sie die DDR mit ihrer Mutter, Schauspielerin Eva-Maria Hagen, und fand in West-Berlin eine neue Bühne – als Punk-Sängerin. In dieser Rolle lebte sie ihre Musikalität und schuf mit ihrer Stimme, die vier Oktaven umfasst, einen ganz eigenen Stil.

Ihr erstes Album, die »Nina Hagen Band« (1978), wurde ein Meilenstein des deutschen Punkrocks. Songs wie »TV-Glotzer« und »Auf’m Bahnhof Zoo« etablierten ihren exzentrischen Stil. Mit »Unbeschreiblich weiblich« wurde sie zum Aushängeschild einer selbstbewussten, unangepassten Frauenbewegung.

Hagen schockierte und begeisterte gleichermaßen – sei es durch ihre skurrilen Bühnenoutfits, ihre markante Stimme oder ihre offenen Ansichten zu Religion, Politik und Esoterik. In den 80-er Jahren wurde sie weltweit bekannt, insbesondere mit dem Hit »New York, New York«. Auch nach Jahrzehnten bleibt sie eine kritische Stimme. Ob gegen Umweltzerstörung, Ungerechtigkeit oder Autoritäten – Nina Hagen äußert sich lautstark und unerschrocken. Neben der Musik wirkte sie als Schauspielerin, Moderatorin und Autorin, wurde Yoga-Botschafterin und engagierte sich für Tierrechte.

MK

Bild: IMAGO / POP-EYE