Wenn zwei sich treffen: Baz Luhrmann und Catherine Martin sind das kreative Powercouple Hollywoods. Das Ehepaar eint dieselbe Leidenschaft für den Film: Wenn es um opulentes Kino, spektakuläre Bildwelten und visuelle Extravaganz geht, sind die Beiden nicht weit. Der australische Regisseur hat mit seinem einzigartigen Stil das moderne Kino geprägt – mit Werken wie »Romeo + Juliet«, »Moulin Rouge«, »The Great Gatsby« und zuletzt »Elvis«. Doch hinter den atemberaubenden Kulissen und Kostümen seiner Filme steht oft eine ebenso gefeierte Künstlerin: die mehrfache Oscar-Preisträgerin Catherine Martin.
Mit »Moulin Rouge« gelang dem Duo der internationale Durchbruch. Der Film war ein wilder, emotional aufgeladener Mix aus Musical, Liebesdrama und Postmoderne. Catherine Martin wurde für ihre Arbeit mit gleich zwei Oscars ausgezeichnet: für Bestes Kostümdesign und Bestes Szenenbild. Damit war sie die erste Australierin, die jemals zwei Academy Awards in einem Jahr gewann.
Auch bei The Great Gatsby, der Adaption des Fitzgerald-Romans, zeigte sich die Handschrift von Martin in jeder Perlenkette, jedem goldverzierten Kronleuchter. Der Film gewann 2014 erneut zwei Oscars – beide für Martins Arbeit: wieder für Kostümdesign und Szenenbild. Ihre Designs, inspiriert vom Art-déco-Stil der 1920er Jahre, setzten neue Maßstäbe in der modernen Ausstattung.
Im Jahr 2022 landete das Duo einen weiteren Erfolg mit dem Biopic »Elvis«. Während Baz Luhrmanns energische Regie und das Casting von Austin Butler als King of Rock’n’Roll gelobt wurden, glänzte erneut die visuelle Gestaltung. Catherine Martin wurde für ihre Kostüme und das Produktionsdesign für den Oscar nominiert und gewann unter anderem den BAFTA Award für das Beste Szenenbild. Mit insgesamt vier Oscars und mehreren BAFTAs und AACTA Awards ist Catherine Martin die erfolgreichste Australierin in der Geschichte der Academy Awards. Baz Luhrmann selbst wurde mehrfach für Regie, Drehbuch und Produktion nominiert – seine Werke polarisieren oft, werden aber für ihren innovativen Stil regelmäßig gefeiert.
Ihre Filme sind weit mehr als bloße Unterhaltung – sie sind kunstvolle Gesamterlebnisse, in denen Musik, Mode und Filmsprache zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. In einem Interview mit der Vogue beschrieb Luhrmann ihre kreative Zusammenarbeit als fast manisch getrieben: Wie Besessene würden sie Ideen austauschen, Moodboards anlegen und detailreiche Filmwelten entwickeln. Dabei tauchen sie tief in die jeweilige Thematik ein, recherchieren akribisch, führen intensive Gespräche und leben geradezu in dem künstlerischen Kosmos, den sie erschaffen. »Für mich gibt es keine Trennung zwischen Leben und Kunst – beides muss sich gegenseitig nähren«, erklärte Luhrmann den ganzheitlichen Anspruch ihres Schaffens.
MK
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