Den eigenen Perfektionismus feiern

Den eigenen Perfektionismus feiern

Die Wiederentdeckung der Talente und Vorteile hinter dem unstillbaren Verlangen, sich selbst zu übertreffen

Buchauszug aus »Perfektionismus: (fast) eine Liebeserklärung« von Katherine Morgan Schafler

Es gibt etliche Bücher und Artikel über den Perfektionismus. Was auffällt, ist die schamauslösende, emotional aufgeladene und stark pathologisierende Darstellung des Perfektionismus, die die Wellnessbranche so unkritisch verbreitet. Schon allein das aus der Medizin entlehnte Vokabular (heilen, behandeln, genesen, Leiden etc.) bewirkt, dass wir Perfektionismus mit Krankheit assoziieren. Wenn der Perfektionismus zu einem eindimensionalen, negativen Konstrukt simplifiziert wird, akzeptiert man leicht die grob maladapvereinfachende Vorstellung, dass Perfektionismus schlecht ist. Es wird zur selbstverständlichen Gewohnheit, alles, was wir nicht mögen, unserem Perfektionismus zuzuschreiben. Die quälende Unfähigkeit, unseren Körper zu lieben? Der Grund dafür muss unser Perfektionismus sein. Das Unbehagen, das uns wie aus dem Nichts überkommt? Die Sorge, zu spät zu kommen? Die Unentschlossenheit, in welcher Farbe das Wohnzimmer gestrichen werden soll? Zunehmende Schlafstörungen? All das schieben wir auf unseren Perfektionismus.

Den gesamten Auszug »Den eigenen Perfektionismus feiern«aus dem Buch »Perfektionismus: (fast) eine Liebeserklärung« von Katherine Morgan Schafler und weitere spannende Artikel finden Sie in der aktuellen ERFOLG Magazin Ausgabe 04/2023 -> LINK

Bild: IMAGO / PA Images