Die Digitalisierung ist inzwischen auch in der Versicherungsbranche sicher angekommen. Die Versicherungsnehmer können hierbei nicht nur von den digitalen Arbeiten normaler Versicherungen profitieren, sondern hierbei entstehen mit sogenannten InsurTechs teilweise ganz andere Versicherungsprodukte und Geschäftsbereiche.
Insurtechs wie jener der privaten Krankenversicherer, die Berufsunfähigkeitsversicherung Getsurance oder der Sachversicherer Coya sind heute als fester Bestand der Versicherungsbranche in Deutschlands etabliert. Deutsche und junge Insurtechs haben im letzten Jahr gemäß der Insurtechfunding-Studie des Jahres 2018 des Versicherungsportals Finanzchef24 über 100 Millionen USD bei ihren Investoren gesammelt. Das Volumen aller Investitionen ist aber mittlerweile leicht zurückgehend. Im Jahre 2016 investierten die Geldgeber noch mehr als 82 Millionen USD.
Bei der aktuellen Untersuchung der abgeschlossenen Runden zur Finanzierung des letzten Jahres im britischen, deutschen und amerikanischen Markt lassen sich gemäß dieser neuen Studie, welche schon zum dritten Mal organisiert wurde, mehrere wichtige Trends erkennen.
Die Entwicklung der digitalen Direktversicherer
Bei einer InsurTech handelt es sich um einen Allgemeinbegriff für Versicherungsdienstleistungen, welche mit neuen und modernen Methoden der IT-Technik angeboten und auch umgesetzt werden. Zumeist wird dieser Name auch als Kurzform für InsurTech-Startups benutzt. Oftmals gelten diese Unternehmen als eine Spezialisierung von FinTechs. Speziell die klassischen Versicherer beanstanden an InsurTechs, dass die Kunden hiermit keine kompetente und fachgerechte Beratung bekommen. Außerdem wird beanstandet, dass InsurTechs oftmals der Datenschutz- und auch der Dokumentationspflicht nicht korrekt nachkommen. Genau wie disruptive FinTechs dieses Dienstleistungs- und Bankensegment erobern, ratifiziert sich auch in der Branche der Versicherungen ein Wandel, welcher durch die InsurTechs immer weiter vorangetrieben wird. Hierbei lassen sich unterschiedliche Segmente differenzieren, in denen InsurTechs auch aktiv sind.
Wie bei den neuen Technologien üblich, finden InsurTechs heutzutage ihre sicheren Anhänger und auch wahre Gegner. Es muss hier geschaut werden, wie sich der Versicherungsmarkt für diese Unternehmen weiter entwickelt. Während sich in den Jahren vorher die Entstehung von neuen Direktversicherern in Deutschland noch recht zögerlich vollzogen hat, zeichnete sich dann im Jahre 2017 eine Wende des Trends in der Landschaft der Insurtechs in Deutschland ab. Waren dies im Jahre 2016 lediglich acht Start-ups, welche dem Geschäftsmodell Direct Insurer Agent folgten, sind dies derzeit schon 25. Der Trend spiegelt zudem das Interesse von Investoren auch in Deutschland wider. Mit insgesamt sechs Investitionen in der Höhe von wenigstens 64 Millionen USD gingen die Gelder in dem Abschnitt.
Jener Kurs lässt sich vor allem in UK und den USA erkennen. Hier flossen in den Märkten allein über 671 Millionen USD in Wachstum von jüngeren Direktversicherern. Für die Investoren am wichtigsten bleiben gemäß einer Analyse vor allem in diesem Sektor die Geschäftsmodelle in dem Bereich Health und B2C. Während im vorherigen Jahr in Deutschland in erster Linie Anbieter im Bereich des Insurance Managements dominierten, wurde im Jahre 2017 mit sechsstelligen Investitionen eher wenig Bewegung hier gemacht. Beständig hoch bleibt zudem auch das Wachstum in den Bereichen Software für Versicherer, Sales Tools und Makler. Nach Meinung der Studienautoren aktivieren Softwaretools den Vertrieb für die Versicherer und bieten hierdurch auch mehr Effizienz bei synchroner Kostenreduktion. Mit insgesamt 19 abgeschlossenen Runden zur Finanzierung in UK, Deutschland und USA belief sich die gesamte Investition auf mehr als 120 Millionen USD. Zugleich entwickeln sich in diesen drei Ländern auch jene Insurtechs aus der Abteilung Aggregator und Marketplace mit Fundingsummen von mehr als 190 Millionen USD bei 18 getätigten Investierungen.
Die Arten von digitalen Start-ups
InsurTechs können von den Kunden auch mit einem sogenannten Maklermandat versehen werden. Hiermit können die Firmen agieren wie ein gewohnter Versicherungsmakler und auch Verträge im Namen ihrer Kunden abschließen, verwalten oder kündigen. Die anderen Startups verzichten hingegen auf die Option.
Roboadvisor sind InsurTechs, welche mit künstlicher Intelligenz und Algorithmen sowie Big Data arbeiten. Computerprogramme werten diese vielen Daten aus und geben den Kunden hierbei auf der Basis Empfehlungen für neuartige Produkte oder auch die Optimierung realer Versicherungsprodukte. Diese Produkte betreffen auch klassische Produkte wie Haftpflichtversicherungen oder auch Hausratversicherung.
Die Bedeutung von Gewerbelösungen bei den Versicherungen
Einen wahren Aufschwung erlebte in Deutschland auch jener Digitalmarkt für SME- bzw. B2B-Lösungen. Insgesamt sieben Neugründungen mit einer Durchführung auf Gewerbekunden ergänzen seit dem Jahre 2017 die Landschaft der Versicherungen und konnten mit dem Zentrum Investitionen von etwa 80.000 USD erreichen. Die Vorreiter waren die die USA mit mehr als 71 Millionen USD an Investierungen, wo sich die Entwicklung der Trends seit dem letzten Jahr weiterhin festigt.
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