Erfolg, Teil zwei: Fußballer werden Unternehmer

Erfolg, Teil zwei: Fußballer werden Unternehmer

Nicht wenige Profi-Fußballer verdienen während ihrer aktiven Zeit Millionen. Doch was ist, wenn die Karriere mit Mitte 30 endet? Einige erfolgreiche Profis haben einen Schritt weitergedacht, und ihr Geld in die zweite Karrierehälfte investiert: Sie sind Unternehmer geworden. Uli Hoeneß zum Beispiel hat bereits Mitte der 1980er Jahre in sein Unternehmen »HoWe Wurstwaren« investiert und beliefert mit seinen Nürnberger Würstchen Supermarktketten und die Allianz Arena. 

Auch Oliver Kahn ist Unternehmer, unter anderem hat er das Unternehmen »Goalplay« gegründet. Sie bietet Hobby-Kickern eine App fürs Torwarttraining. Kahn war bereits in seiner aktiven Laufbahn als Torwart und Werbegesicht mehrfacher Millionär, ruht sich aber nicht auf seinem Vermögen aus, denn das birgt Gefahren. »Es fällt auf, dass viele vermögende Leistungssportler relativ früh viel Geld erhalten, dann vielleicht den Wert nicht ganz verstehen, wie schwer es ist, dieses Geld zu verdienen, und sich teilweise einen Kostenapparat aufbauen«, wird er in einem Bericht auf der Onlineplattform der »tagesschau« zitiert.

Dem will aktuell auch Toni Kroos vorbeugen. In diesem Sommer beendet er seine Karriere als Profi-Fußballer und startet gleich nach der Fußball-EM mit »The Icon League« durch. Im November des vergangenen Jahres gab er dies mit seinem Geschäftspartner Elias Nerlich bekannt. Mit einer Kleinfeldliga wollen die beiden insbesondere jüngere Fans anlocken. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren. Dabei könnten sie nicht nur von Kroos Bekanntheit profitieren, sondern auf von der Bekanntheit von Nerlich, dem auf Twitch 1,7 Millionen Menschen folgen. Auf der Plattform sollen auch die Spiele gestreamt werden.

Business für die Sportwelt

Philipp Lahm investiert schon seit längerem in seine Unternehmerkarriere. So ist er zum Beispiel Mehrheitseigentümer des Unternehmens »Schneekoppe« und hat in das Start-up »Fanmiles« investiert. Acht Jahre lang war er der Eigentümer des Pflegemittelherstellers »Sixtus«, bevor die Holding 2021 verkauft hat. 

Ein weiterer prominenter Kicker mit Unternehmerambitionen ist Lukas Podolski. Er eröffnete 2017 in Köln seine erste Eisdiele mit dem Namen »Ice Cream United«. 2018 folgte der Imbiss  »Mangal Döner«, von dem mittlerweile mehrere Ableger in verschiedenen Städten wie Essen und Berlin existieren. Mit dem Bekleidungsgeschäft »Straßenkicker« sowie der gleichnamigen Kölner Indoor-Fußballhalle »Straßenkicker Base« erweiterte der beliebte Nationalspieler sein Portfolio.

Fabian Ernst ist als Investor und Gründer an der »Sport Technology Systems GmbH« beteiligt und entwickelt einen Smart Ball, der im Fußball-Training hilfreiche Daten liefern soll. Von 2019 bis 2020 war er zudem Miteigentümer des dänischen Zweitligisten »Næstved BK«, zog sich nach dem Abstieg in die dritte Liga wieder zurück.

Oliver Bierhoff hat auch erkannt, dass das Leben nach der Fußball-Karriere noch lang ist und dass ein finanzielles Polster allein nicht automatisch ausreicht. »Man braucht Disziplin, Resilienz, man darf nicht glauben, dass das Unternehmen ein Selbstläufer ist«, wird er in dem ARD-Bericht zitiert. Er selbst bleibt auch in seiner zweiten Karriere beim Thema Sport. Zusammen mit dem Finvia Family Office gründete er im vergangenen Jahr die Finvia Sports GmbH und bietet Investment-Möglichkeiten im globalen Sports-Business und spricht insbesondere Spitzensportler als Zielgruppe an.

MK

Bild: IMAGO / Future Image