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Gesundes Selbstwertgefühl – für dauerhaften Erfolg notwendig

Über Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen

Ein gesundes Selbstwertgefühl ist wichtig für Erfolge in allen Bereichen des Lebens – diese These kann vorweg aufgestellt werden. Wem es an Selbstbewusstsein mangelt, der wird es privat, aber besonders auch beruflich nicht leicht haben. Wer dagegen einen Überschuss an Selbstwertgefühl aufweist oder sein Selbstwertgefühl beispielsweise anhand bestimmter zufälliger Begebenheiten steigert, läuft Gefahr, ebenfalls bald Misserfolge zu verzeichnen. Denn er zieht falsche Rückschlüsse zwischen persönlichem Erfolg und Zufällen oder Glückssituationen.

Aber was bedeutet Selbstwertgefühl eigentlich im Unterschied zu Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen?

  • Mit Selbstbewusstsein wird allgemein das Bewusstsein über sich selbst und das eigene Leben und nicht etwa das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bezeichnet. Es geht vielmehr darum, die eigenen Ziele zu kennen und ihnen entsprechend zu handeln.
  • Das Selbstvertrauen wiederum ist tatsächlich das Vertrauen in die eigene Kraft und die eigenen Fähigkeiten. Nur wer an sich selbst glaubt und daran, dass sein Können ausreicht, um gewisse Dinge zu erreichen, kann auch erfolgreich sein.
  • Eventuell am wichtigsten ist schließlich aber das Selbstwertgefühl. Es bezeichnet ein allgemeines Empfinden zwischen der eigenen Person und ihrer Umwelt. Das Selbstwertgefühl kann Rückschlüsse darüber geben, wie hoch und wichtig ein Mensch sich selbst im Vergleich zu den anderen Menschen einschätzt. Oder ob er es sich wert ist, glücklich, erfüllt und erfolgreich zu leben. Außerdem kann es zeigen, wie gut ein Mensch seine Gefühle und sein Leben selbst bestimmt.

Ein gesundes Selbstwertgefühl entscheidet über jeglichen Erfolg

Vielen Menschen mangelt es an Selbstwertgefühl. Einige sind mit zu viel davon gesegnet (oder gestraft), doch sie bilden die Minderheit. Leider lässt sich ein gesundes Selbstwertgefühl nicht über Nacht erlangen und es lässt sich auch nicht erkaufen. Vielmehr muss ein Mensch es über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln.

Dabei sollte er sich zuallererst von einer Angewohnheit, die fast jedem innewohnt, trennen: dem ständigen Vergleichen. Gerade im kapitalistischen System, in dem die Werte einer nicht geringen Zahl der Bevölkerung sich durch Materielles bilden, ist die Gefahr groß, zu schauen, wie groß das Auto des Nachbarn ist, sich zu fragen, wie viel dieser wohl verdient und warum er so viel mehr erreicht hat. Dabei hat er vielleicht gar nicht mehr erreicht, vielleicht ist er auch einfach nur ein unglücklicher Mensch mit einem dicken Benz in der Garage. Denn Erfolg heißt eben auch: Erfolg im Glücklich- und Zufriedenwerden mit sich selbst und seinem Leben.

Es gilt nun natürlich auch nicht, auf den Nachbarn herabzuschauen, nur weil dieser seinen Erfolg vielleicht an der Größe seines Autos oder Hauses bemisst. Es gilt nur, sich nicht selbst in dessen Schatten zu stellen. Und sich selbst keine Sorgen darüber zu machen, was passiert, wenn man selbst niemals so viel verdienen wird. Statt sich zu vergleichen, sollte sich das Selbstwertgefühl durch die Akzeptanz des Anderen, sowie des eigenen Selbst entwickeln. Lediglich die Durchsetzung der persönlichen Ziele (mit Rücksicht auf Andere) sollte als Maßstab für die Bestätigung des Selbst und persönliche Erfolge dienen.

Mit dem ersten Erfolg über die Erlangung der Kontrolle über das eigene Leben und die eigenen Ziele geht dann auch die Entwicklung eines Selbstwertgefühles einher, das einen selbst eventuell erfolgreicher als der Durchschnitt sein lässt. Denn die meisten Menschen sind eben immer noch im „Vergleichsbewusstsein“ gefangen. Wer schafft, sich darüber hinwegzusetzen, wird merken, dass sein gesundes Selbstwertgefühl gerade auch über beruflichen Erfolg entscheidet:

  • Ein gesundes Selbstwertgefühl strahlt nach außen hin aus: die Mitmenschen merken es alleine der Körpersprache eines anderen Menschen an, wenn er sich selbst nicht wertschätzt und immer nur zu den anderen heraufblickt. Sie werden ihren Status dann nicht infragestellten und den passiv wirkenden Menschen als in der Hierarchie deutlich tieferstehend betrachten. Gerade wer aber strikte Karrierepläne im Kopf und vielleicht sogar gerne an die Spitze eines Unternehmens möchte, muss an sich selbst arbeiten, handeln, statt nur zu denken und sich und andere wertschätzen.
  • Nur wer ein gesundes Selbstwertgefühl hat, kann sich auch selbst lieben. Und bekanntlich kann nur, wer sich selbst liebt, auch andere lieben. Und nur wer andere liebt, wird zurückgeliebt. Das ist eine ganz einfache Formel und doch scheinen die wenigsten Menschen sie zu verstehen. Ohne Menschen, die einen mögen, sympathisch finden und gerne mit einem zusammen sind, wird Erfolg in jeglichen Belangen nicht einfach. Denn die Welt ist eine soziale Welt und besteht nur durch Gemeinschaften und Zusammenarbeit und nicht ausschließlich durch Einzelgängertum.

Wie sich wiederum Erfolg auf das Selbstwertgefühl auswirkt

Wer Erfolge in jeglicher Form verzeichnen kann, wird merken, dass diese sich automatisch sofort auf das Selbstwertgefühl auswirken. Und zwar in dem Sinne, dass sie einen glücklich und zufrieden machen – nicht nur über den Erfolg an sich, sondern auch über das Erzielen des Erfolges durch die eigene Leistung. Der Erfolg ist sozusagen nur eine Kontrolle und offizielle Bestätigung. Er stellt sich dabei infolge eines gesunden Selbstwertgefühls fast von alleine ein und wirkt wiederum positiv auf dieses zurück.

Das Glücksgefühl infolge eines Erfolges, das zur Steigerung des Selbstwertgefühles führt, hält übrigens meist nicht sehr lange an. Oftmals gibt es ein kurzes Hoch und die Euphorie ist groß, dann aber pendelt es sich wieder ein. Regelmäßige kurze Erfolgserlebnisse allerdings führen zu einer dauerhaften Steigerung des Selbstwertgefühls – es steigt von Mal zu Mal an. Aus dem Glauben an die eigene Stärke wächst dann langsam auch das Streben, sich auf längere Sicht mehr wertzuschätzen und erfolgreicher zu werden.

Problematisch wird es nur dann, wenn sich das Selbstwertgefühl in partiellen Größenwahn entwickelt. Bei einer zu schnelle und zu großen Erfolgserlebnissen ist dies nicht selten der Fall – selbst bei Menschen, die das niemals von sich erwartet hätten. Mitunter sogar gerade bei ihnen, weil sie mit den Erfolgen als neuartige Ereignisse nicht reflektiert umgehen können. Es können dann aus Erfolgen unterschiedliche Situationen resultieren, die auf Dauer wieder zu einem Verlust des Selbstwertgefühles führen:

  • Häufig kommt es vor, dass bei großem Erfolg und einem starken Selbstwertgefühl Zufälle und glückliche Ereignisse als durch das eigene Können hervorgebrachte gedeutet werden. Wer solch einen Erfolg verzeichnet schließt Rückschlüsse auf die eigenen Fähigkeiten, statt klar zu sehen und erleidet eine Art Realitätsverlust. Häufig zu beobachten ist eine solche „falsche“ oder gefährliche Steigerung des Selbstwertgefühles zum Beispiel bei Glücksspielern. Gewinnt ein Spieler an einem Spielautomaten eine große Summe Geld mit wenig Einsatz, entsteht, trotz besseren Wissens über das Zufallsprinzip fast aller Automaten, oftmals das Gefühl, besonders geschickt gespielt oder im richtigen Moment auf die Knöpfe gedrückt zu haben. Im Falle des Glücksspielers wäre die längerfristige Folge einer solchen Selbstwertgefühlentwicklung eventuell die Vorstellung, einen „Lauf“ zu haben, was auf Dauer mitunter zu Spielsucht führen kann. Im Berufsleben kann eine solche Fehleinschätzung ebenso gefährlich werden. So kann man sich schnell vor den Kollegen aber auch vor dem Chef lächerlich machen, wenn man Erfolge, die durch reine Glückssituationen entstanden sind, für sich verbucht.
  • Gerechtfertigte Kritik von anderen, wie zum Beispiel von Mitarbeitern in einem Unternehmen, wird von Menschen mit zu großem Selbstwertgefühl außerdem oft als eine Art „Majestätsbeleidigung“ angesehen. Wie kann er es sich aus seiner Position heraus erlauben MICH zu kritisieren?

Diese Haltung verhindert eine persönliche Verbesserung, da andere eine oftmals klarere Sicht auf im eigenen Denken und Handeln festgefahrene Standpunkte oder Methoden haben. Etwas frischer Wind kann nie schaden und sorgt wiederum für ein gesundes Selbstwertgefühl.

 

Authentizität und Verantwortung

Letztlich hängen Selbstwertgefühl und Erfolg also im Wechselspiel miteinander zusammen. Wer beginnt, sich ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen, wird merken, dass er in vielen Bereichen mehr Erfolg hat. Dieser Erfolg wiederum stärkt das Selbstwertgefühl.

Aber eben nur solange, bis dieses zu Größenwahn wird. Um das zu vermeiden sollte Authentizität angestrebt und Verantwortung übernommen werden. Kein Mensch wird sich, wenn er authentisch lebt und reflektiert, für einen König oder gar für Gott halten. Wer zudem noch Verantwortung übernimmt, gerade dann, wenn er eine Führungsposition ausfüllt, kommt gar nicht darum herum auch die Meinung anderer zu respektieren und zu akzeptieren.

Aus dem gesunden Umgang mit dem Erfolg und aus dem Respekt sich selbst und den anderen gegenüber, kann sich schließlich dauerhaft auch ein gesundes Selbstwertgefühl und damit die Stabilisierung der Quote an Erfolgserlebnissen entwickeln.

 

Bilder: Photographee.eu, contrastwerkstatt, kritchanut/Fotolia