Vincent Müller HYGH AG

Hoch hinaus in der Werbebranche: Digital-Visionär Vincent Müller hat große Pläne

Schaut man sich die Biografien von Elon Musk bis Steve Jobs an, fällt auf: Niemandem war der Erfolg vorgezeichnet, die meisten Wege verliefen krumm und schief und auch einmal rückwärts. Doch Vincent Müller startete damit erst richtig durch, so traurig auch der Anlass war: Im 4. Semester seines Jurastudiums sterben seine Großeltern – und reißen die Mutter in ein tiefes Loch. Sie und ihr Immobilienunternehmen brauchen nun die Unterstützung des Sohnes. Und so bricht Müller ohne zu zögern sein Studium ab. Damit machte Müller seinen Schicksalsschlag ihn zum Seriengründer. Eine Idee realisierte er nach der anderen; heute ist er CEO eines der spannendsten Startups der vergangenen Jahre

Mit HYGH revolutioniert er nun den Außenwerbemarkt, und auf diese Idee kam er ebenso wie andere erfolgreiche Unternehmer vor ihm: Er erlebte am eigenen Leibe eine Marktlücke. Ein Bedürfnis nach einer Dienstleistung konnte nicht bedient werden, als er Werbung für sein Krypto-Unternehmen schalten wollte. Kurzerhand gründete er mit HYGH eine Firma, die dieses Defizit abstellen sollte. Seine Motivation: „Ich will nicht das zweite Amazon erfinden, sondern neue Probleme lösen.“

Wer in so vielen Teichen fischt, braucht Expertise von außen oder arbeitet gleich im Team. In dieser Zeit lernt er Fritz Frey kennen, der damals erfolgreich im ICO-Bereich tätig war (der Finanzierung von Unternehmen durch Kryptotoken). „Das Thema interessierte mich brennend, aber ich kannte mich nicht gut genug darin aus“, beschreibt Müller den ersten Kontakt zu Fritz Frey und Antonius Link, die heute seine Mitgründer bei HYGH sind.

HYGH Gründer
Bild: Vincent Müller (Mitte) mit seinen Co-Gründern Fritz Frey (links) und Antonius Link

Auf ihren Rat hin investierte Müller in Kryptowährungen – und die Anlage gelang. Für Müller der Startschuss, nach Höherem zu streben: „Wir gehörten in Deutschland zu den ersten Krypto-Experten und waren finanziell sehr erfolgreich. Dies sprach sich herum und die Leute suchten unsere Hilfe. Also gründeten wir eine Crypto Consulting Agency – die wir via Außenwerbung populär machen wollten. „Auf dem ganzen Ku’damm wollten wir mit unserem Motiv präsent sein“, schildert Mülller seinen schlichten Kundewunsch.

Doch die Gründer stießen an eine Grenze – und auf ihr heutiges Geschäftsmodell. Denn Außenwerbung zu schalten, war und ist eine Wissenschaft für sich. Neben einem üppigen Werbebudget ist eine Vorlaufzeit von zwei bis drei Monaten nötig – und zur Abwicklung sollte man in der Regel eine Spezial-Mediaagentur einschalten.

„Das war definitiv nicht das, was wir uns unter moderner Außenwerbung vorgestellt haben. Die Platzhirsche der Branche hatten für ineffiziente und obendrein teure Buchungsprozesse gesorgt. Wir hingegen wollen Außenwerbung so einfach buchbar machen wie eine GoogleAd. Die Idee für HYGH wurde geboren“, erinnert Müller sich an den „Heureka“-Moment der drei Unternehmer, die gleich ganz groß denken. Sie möchten nicht nur den deutschen Markt aufmischen, sondern das HYGH-Netzwerk weltweit spannen.

Wieviel Angst hat ein Unternehmer, der eine verstaubte Branche mit einem taufrischen Geschäftsmodell umkrempeln will? Für Müller, der bereits mit 14 Jahren mit der Vermietung eigener Gameserver und Teamspeak-Server seine ersten Schritte ins Unternehmertum gewagt hatte, spielt Angst durchaus eine Rolle. Sie sei etwas Natürliches und auch ein Korrektiv. Überlagert wird all dies jedoch von dem Antrieb, erfolgreich zu sein: „Häufig frage ich mich, was passiert, wenn man versagt? Schließlich wollen wir den Leuten, die an HYGH glauben, so schnell wie möglich ihr Geld zurückgeben – und beweisen, dass sie zu Recht auf uns gesetzt haben. Alleine diese Gedanken treiben mich und uns an, jeden Tag unser Bestes zu geben.“

In fünf bis zehn Jahren will Müller HYGH als eine der größten Plattformen für Au-ßenwerbung etabliert haben. Die zweite Firma der HYGH-Gründer, HYGH Global, soll weltweit vertreten sein und mit allen großen Werbetreibenden und Werbeagenturen Kampagnen über HYGH buchen. Bis diese Ziele erreicht sind, gehört viel Arbeit dazu. Entsprechend vollgepackt ist der Tagesablauf. Müller verlässt das Büro erst, wenn nichts mehr zu tun ist. Bei allem Ehrgeiz denkt er jedoch trotzdem daran, auszuspannen. Jedes zweite Wochenende versucht der HYGH-CEO daher, außerhalb Deutschlands zu verbringen und neue Eindrücke zu gewinnen.

Welche Persönlichkeiten ihn inspirieren? Obwohl die bekannten Gründerstars zu Parallelen anregen, möchte Müller lieber neue Wege beschreiten: „Ich habe nie auf andere Menschen geschaut. Man sollte es gar nicht erst versuchen, andere zu kopieren, sondern seinen Weg gehen und seine eigene Erfolgsgeschichte schreiben.“

 

Bildquelle: HYGH AG