Interview mit dem New Business-Strategen und Bestsellerautor Edgar K. Geffroy und Jürgen Bockholdt, CEO CAREERS LOUNGE
Herr Geffroy, Sie werden mit einer Aussage in Verbindung gebracht: Herzenssache Mitarbeiter. Das klingt erst mal esoterisch. Was müssen wir uns darunter vorstellen?
Edgar K. Geffroy:
Herzenssache Mitarbeiter hat mit Esoterik gar nichts zu tun! Ganz im Gegenteil: Es geht um die dringende Notwendigkeit in Unternehmen, das Thema Mitarbeiter komplett neu zu definieren. Zum ersten Mal ist der Mitarbeiter der wichtigste Aktivposten eines Unternehmens. Heute bekommen Unternehmen keine Mitarbeiter mehr und können Mitarbeiter nicht mehr halten. Also ist das zum wichtigsten Kittelbrennfaktor geworden. Wachstum wird heute durch Mitarbeiter bestimmt, bzw. kein Wachstum durch fehlende Mitarbeiter. Das ist eine Wachstumsbremse oder eine Wachstumschance für Unternehmen.
Herr Bockholdt, Sie sind Personalberater und haben Herrn Geffroy ins Boot geholt, um Unternehmern und Mitarbeitern das Thema näher zu bringen. Trägt das Früchte?
Jürgen Bockholdt:
Unternehmen beschäftigen sich fieberhaft mit der Frage, was sie tun können, um den Engpass zu meistern. Viele namhafte Unternehmen sind deshalb zum „Wunscharbeitgeber“ in der CAREERS LOUNGE geworden und beschäftigen sich aktiv mit dem Thema auf verschiedenen Ebenen. Sie entwickeln beispielsweise eine neue Vision als Wunscharbeitgeber und positionieren sich neu im Markt. Gemeinsam mit Edgar K. Geffroy bieten wir ihnen an, eine Strategie zu entwickeln, in der sie nach der Analyse in einem systematischen Prozess eine zukunftsorientierte Roadmap festlegen.
Edgar K. Geffroy:
Wir sind mittendrin in dem Thema und sehen, dass es bei einzelnen schon Früchte trägt, indem sich Unternehmenskulturen verändern. Wir erhalten von Unternehmen, unabhängig von der Größenordnung, beim Thema „Herzenssache Mitarbeiter“ sehr viel Feedback. Viele sagen deutlich, dass ihnen das die Augen geöffnet hat.
Richard Branson hat in seinen Unternehmen den Grundsatz, dass der Mitarbeiter an erster Stelle steht. Denn wenn es ihm gut geht, geht er auch gut mit den Kunden um. Ist so eine Denke schwer in Deutschland durch zu setzen?
Edgar K. Geffroy:
Ja. Weil Unternehmen noch in einer alten Welt feststecken. Sie glauben, die Mitarbeiter bewerben sich bei ihnen, während das in der Realität komplett anders aussieht. Unternehmen haben nicht gelernt, sich überhaupt zu verkaufen, und zwar an Mitarbeiter und nicht an Kunden. Auch die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle: Ein Mitarbeiter hat heute mindestens drei Alternativen. Er wird sich immer für ein Unternehmen entscheiden, in dem der Digitalisierungsgrad aus seiner Sicht ziemlich hoch ist. Bekomme ich dort mein iPad? Bekomme ich mein iPhone? Kann ich das privat nutzen und kann ich vom Home Office aus arbeiten? Das sind heute die zentralen Fragen. Ein Unternehmen, das ganz klassisch aufgestellt ist, hat überhaupt keine Chance. Aber das ist heute die Grundvoraussetzung. Erhöht ein Unternehmen den Digitalisierungsgrad, steigt auch die Mitarbeiterzufriedenheit.
Richard Branson ist einer der erfolgreichsten Unternehmer der Welt und er hat genau verstanden, worum es geht.
Wie können Unternehmen umdenken, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen?
Jürgen Bockholdt:
Es beginnt mit einer Analyse, wo stehen wir? Auf das individuelle Unternehmensziel ausgerichtet, beraten wir Unternehmen auf ihrem Weg „Wunscharbeitgeber im digitalen Zeitalter“ zu werden. Dazu haben wir einen Workshop konzipiert, den Edgar K. Geffroy und ich persönlich durchführen. Darin entwickeln wir eine „Wunscharbeitgeber-Mitarbeiter-Strategie“, die genau auf das Unternehmen zugeschnitten ist. Als wertvollen Beitrag zur Gesamtstrategie bieten wir Unternehmen die Möglichkeit, ihr Unternehmensprofil als Wunscharbeitgeber in der CAREERS LOUNGE zu veröffentlichen.
Bild: careerslounge