Du hast ja ursprünglich mal eine Ausbildung zur Friseurin bei Udo Waltz angefangen, oder?
Ja genau, aber nicht, weil ich gerne Friseurin werden wollte. Als ich sagte, für mich ist klar, dass ich Sängerin zu werden möchte, und das war wirklich schon sehr früh der Fall, meinten meine Mutter und mein Vater, das ist zwar superschön, aber lerne doch noch was Handwerkliches, falls der Plan nicht aufgeht. Dann habe ich ein bisschen widerwillig überlegt, was ich denn machen kann, was mir vielleicht auch für später was nützt. Und dann dachte ich, es ist als Frau schon gut zu wissen, wie man sich zurecht macht.
Aber die Lehre hast du nicht zu Ende geführt, sondern bist doch in deiner Leidenschaft aufgegangen.
Ich habe nach eineinhalb Jahren Lehre einen Plattenvertrag bekommen. Krass.
Würdest du das auch anderen Menschen empfehlen, die einen Beruf wegen dem Elternhaus machen, aber eigentlich sagen, sie haben eine andere Leidenschaft? Würdest du ihnen sagen, folg deiner Leidenschaft, auch, wenn du den Wunsch deiner Eltern nicht erfüllst?
Das ist eine persönliche Sache, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Man weiß natürlich nie und auch ich wusste nicht, was passieren würde. Ich habe mich entschieden, das zu machen. Jeder muss selber entscheiden, wieviel Risiko er auf sich nimmt.
Wie hoch war dein Ehrgeiz-Level? Der ist bestimmt allgemein sehr hoch, aber war das damals schon so?
Ich würde mich jetzt nicht als hyper-ehr-geizig beschreiben, sondern eher als leidenschaftlich. Ich muss das tun, was ich tue, weil ich ohne Musik nicht leben kann. Auch wenn ich mal Pause gemacht und gesagt habe, ich muss jetzt runterfahren, kam immer der Moment, wo ich dringend Musik brauchte und schreiben musste, was raus wollte.
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Bildquelle: Harald Engel