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Leistungsglück statt Leistungsdruck – Wie geht das?

Das Buch „Das Beste geben – Wege zum Leistungsglück“ von Gabriel Schandl. In diesem Buch schreibt Herr Schandl über Leistungsglück.

Zu viele Menschen vegetieren vor sich hin und suchen ihre Freude am Wochenende. Verstehen Sie mich bitte richtig: Ich mag das Wochenende auch sehr gern, da ist Zeit für die Familie, Zeit zum Ausspannen und die Akkus wieder zu laden. Aber muss es das Hauptziel unserer Tätigkeit sein? Was, wenn wir alle viel mehr Freude bei unserer Arbeit empfinden würden, weil wir unsere Talente, unsere Stärken leben können? Noch nie hat es eine Zeit mit soviel Auswahlmöglichkeiten gegeben wie heute. Daran möchte ich die Menschen erinnern, weil ich auch selbst betroffen war: Ich hatte schlicht keine Lust und Freude mehr an meinem Beruf. Ich musste mich „neu erfinden“, um diese innere Befriedigung, die Freude an der Leistung wieder zu spüren. Heute habe ich sie zum Großteil der Zeit und genieße sie. Keiner verlangt von uns, ständig grinsend mit der rosa Brille durch die Gegend zu laufen. Das ist Unsinn. Aber sich selbst die Frage zu beantworten: Wie will ich den Großteil meines (restlichen) Lebens verbringen? Diese und viele weitere Fragen stelle ich in meinem Buch und in meinen Vorträgen. Und ich bringe Beispiel von Menschen, die das für sich schon auf eine besondere Art und Weise beantwortet haben.

 

Der Drei-Klang des Erfolges

Klassische Organigramme stellen den Boss nach ganz oben, dann kommt das Top-Management, das mittlere Management bis hin zu den Mitarbeitern ganz unten. Im schlimmsten Fall haben die auch noch Nummern. Die wichtigste Person im Unternehmen fehlt: Der Kunde. Neuere Ansätze versuchen, die „Pyramide“ umzudrehen und die Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt als die wichtigsten Personen im Unternehmen darzustellen. In meinem Ansatz will ich weitergehen und den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Um ihn herum gibt es drei Eckpfeiler: Besondere Produkte oder Dienstleistung, besondere Mitarbeiter und besondere Führungskräfte. Sie alle konzentrieren sich auf die eine, wesentliche Frage: Wie können wir unsere Kunden erfolgreicher machen? Wenn die Denke und das Handeln in diese Richtung geht, „klingt“ das Ergebnis sehr schön, für alle Beteiligten, deshalb der „Dreiklang des Erfolgs“.

 

Der Zusammenhang von Leistungsglück und Spitzenleistung

Wenn wir „leistungs-glücklich“ sind, machen wir das, was wir tun mit viel Hingabe, Leidenschaft und Freude. Daraus entsteht etwas Besonderes, das kann man gar nicht verhindern, vor allem aus einer langfristigen Perspektive. Der Automatismus zur freiwilligen und entspannten Spitzenleistung heißt somit Leistungsglück. Nicht jeden Tag, aber unterm Strich sollten wir in dem Beruf sein, der uns erfüllt. Dort geben wir dann gerne „Gas“, leisten mehr als erwartet und das merken die Menschen. Vom Kunden bis zum Chef. Wenn es dann die Unternehmenskultur auch noch erlaubt und ermöglicht, Bestleistung zu geben, dann sind wir auf der Überholspur in unserer Wirtschaft und können so im Sog des Erfolgs weitere Menschen und Unternehmen inspirieren und mitreissen. Wir brauchen eine neue Denk-Kultur, es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel. All das Besondere auf dieser Welt ist entstanden, weil Menschen ihrem Herzen gefolgt sind, ihrer wesentlichen Berufung. Das kann vom Kleinen bis hin zum Weltverändernden sein. Ein Mutter leistet einen enorm wichtigen Beitrag zur Gesellschaft, eine Reinigungsdame kann durch ein freundliches Grüßen im Stockwerk eines Hotels einen Unterschied für den Hotelgast machen, ein Manager kann Ermöglicher statt Verhinderer für sein Team sein. All das zählt. Jeder und Jede! Wir haben unsere Talente nicht bekommen, damit wir sie verschwenden, sondern damit wir etwas Sinn-volles damit anstellen. Was das ist, spüren wir, wenn wir tief in uns hinein hören und uns erinnern an die Momente, in denen wir glücklich waren. Obwohl wir arbeiteten.

 

Leistungsglück für Jedermann

Ich glaube nicht, dass alle mit Leistungsglück leben wollen. Und das darf auch sein. Ich will keinen bekehren oder missionieren. Ich will inspirieren. Es soll jeder über sein Leben selbst entscheiden. Tatsächlich gilt der Satz „Keiner, der am Sterbebett liegt, hätte rückblickend gerne mehr Zeit im Büro verbracht.“ Trotzdem sind viele von uns in Büros. Das Leben dort kann auch gestaltet werden! Unterm Strich wird es um die Beziehungen gehen, die wir gelebt haben, private genauso wie berufliche. Sogar spirituelle, wenn sie mir den Hinweis auf unseren Schöpfer erlauben. Auch das ist eine Beziehung und eine enorme Kraftquelle für viele Menschen, die glauben und wissen, dass sie Talente und Fähigkeiten geschenkt bekommen haben, um diese auch zu leben. Daran möchte ich erinnern. Vielleicht werden wir eines Tages sogar gefragt werden, was wir mit diesen Talenten angestellt haben, ob wir sie genutzt haben, für uns und andere? Vielleicht fragen wir uns das auch selbst, zwischendurch oder am Ende unseres Lebens. Dann ist es allerdings schon oft zu spät. Wir haben es jetzt in der Hand, etwas mit dem, was wir haben, anzufangen. Bei einem Redner-Kongress in Vancouver fiel der Satz: „Wir allen haben Karten bekommen. Dabei geht es nicht um die Menge, die wir haben sondern darum, wie wir sie ausspielen.“ Eine schöne Metapher. Zutreffend.

 

5 Ultimative Tipps zum dauerhaften Leistungsglück

  1. Enscheide dich: Was willst du? (In Abstimmung mit deinen Talenten)
  2. Setze kleine Schritte, um in die gewünschte Richtung vorwärts zu kommen
  3. Hole dir dazu professionelle Hilfe. Keiner kann alles alleine schaffen und du musst auch nicht alle Fehler selber machen.
  4. Sei dankbar. Hilf anderen, zu wachsen, mache das Beste aus dem, was du gerade zu tun hast.
  5. Entwickle dich weiter, lerne dazu, lese, rede mit anderen Menschen. Bete. Du bist ein geliebtes Kind Gottes! Gönne dir Zeiten der Ruhe und der Freude.

 

Autor Gabriel Schandl
Autor Gabriel Schandl

Gabriel Schandl ist neugieriger Leistungsforscher, inspirierender Buchautor und motivierender Vortragsredner, von ihm stammt der Begriff des „Leistungsglücks“ www.gabrielschandl.com

 

Bild: zhukovsky , depositphotos, Doris Wild