Nikita Vladimirov: Kaum volljährig, schon Unternehmer

Nikita Vladimirov: Kaum volljährig, schon Unternehmer

Mit 14 Jahren begann Nikita Vladimirov, sich mit Dropshipping zu beschäftigen. Seit er 17 war, verdient er mit seinem Onlineshop Geld. Jetzt hat der 18-Jährige sein eigenes Unternehmen gegründet und gibt sein Wissen an andere weiter. In unserem Interview erklärt er, warum das Konzept Dropshipping aus seiner Sicht Zukunft hat und warum er trotz seines Alters ohne einen Plan B arbeitet.

Herr Vladimirov, Sie sind mit 18 Jahren Dropshipping-Experte und haben Ihr eigenes Unternehmen gegründet. Wie kam es dazu?

Ich habe schon immer nach einem »besseren Leben« gestrebt. Das Einkommen meiner Familie war zwar nie die unterste Armutsgrenze, jedoch waren wir auch nicht reich. Meine Mutter ist seit meiner Geburt alleinerziehend, weshalb sie es nie leicht hatte. Vor etwa vier Jahren hatten wir in der Familie eine Phase, in der es finanziell nur bergab ging. Damals war ich 14 Jahre alt und hatte das Gefühl, daran etwas ändern zu müssen, denn schließlich war ich ja irgendwie der einzige »Mann« in der Familie. Ich beschloss, meine gesamte Zeit neben der Schule in das Thema »online Geld verdienen« zu stecken und entdeckte dabei das Dropshipping-Modell. Dieses Konzept ist ziemlich durchschaubar und leicht umzusetzen, da weder Kapital noch Lager benötigt werden. Ich recherchierte das Thema sehr intensiv und eröffnete mit 17 Jahren den ersten seriösen und aufwendigen Dropshipping-Shop, der dann aber leider floppte. Ich habe dadurch zwar Geld verloren, aber ich hatte genug »Hunger« und gleichzeitig genug Geduld, um weiterzumachen, bis ich im Jahr 2022 dann endlich meinen ersten rentablen Shop eröffnet habe. Mittlerweile habe ich 4 eigene Dropshipping Brands und starte bereits meine Fünfte.

Sie scheinen bei der Berufswahl nicht nach links und rechts zu schauen, warum sind Sie von Ihrem Konzept so überzeugt?

Mittlerweile lebe ich gut von meinen Onlineshops. Die meisten Menschen wollen möglichst wenig Aufwand im Leben. Immer mehr Menschen werden immer bequemer und laufen kaum noch zum Supermarkt. Sie wollen eine schnelle und unkomplizierte Lieferung aller nötigen Dingen direkt vor die Tür, also genau das, was der Onlinemarkt bieten kann. Meiner Meinung nach stehen wir beim Thema Onlineshopping noch ganz am Anfang und deshalb ist dieses Konzept für mich ideal.

Und was ist Ihr Plan B?

Ich persönlich halte nichts von einem zweiten Weg, den man notfalls gehen könnte. Ich denke, es würde mir ziemlich im Weg stehen, da ich sonst nicht annährend so hart arbeiten würde. Ich muss mich so fühlen, als gäbe es keinen anderen Weg, als wäre mein Vorhaben ein Berg, den ich ohne Absicherung hochklettern muss, ohne dabei herunterzufallen; denn wäre diese Absicherung vorhanden, müsste ich mir keine Sorgen machen zu fallen.

Meist ist eine Unternehmensgründung das Ergebnis jahrelanger Vorarbeit. Glauben Sie, dass Ihre unbefangene Art typisch für Ihre Generation ist?

Ich finde, dass sich viele Menschen zu viele Gedanken machen und sie sich deshalb ihren Traum nicht erfüllen können. Ich selbst bin mit ziemlich wenigen Kenntnissen und dennoch einem wirklich großen Willen eingestiegen und habe es nicht bereut, Fehler zu machen, denn schlussendlich habe ich daraus gelernt und es hat mich aufgebaut. Ich denke, genau diese Einstellung unterscheidet mich einfach von den meisten anderen.

Dropshipping ist derzeit sehr aktuell, es werden viele Coachings hierzu angeboten. Gibt der Markt das her und wie schätzen Sie die Entwicklung ein?

Der Markt ist noch lange nicht gesättigt. Als jemand, der vier weltweit aktive Dropshipping- Brands online hat, kann ich sagen, dass ich nur einen geringen Konkurrenzkampf verspüre, da viele einfach nicht die nötigen Kenntnisse haben und die meisten Länder Dropshipping nicht so öffentlich präsentieren wie wir in Deutschland. Man kann aus dem deutschen Markt in den europäischen Markt und letztendlich in den internationalen Markt erweitern, um möglicher Konkurrenz voraus zu sein. Zusätzlich wächst die Nachfrage der Kunden im Onlineshopping, weswegen der Markt für Onlineshop-Betreiber auch weiterhin wachsen wird.

Dropshipping hat einen schlechten Ruf, weil der Markt mit Billigprodukten überschwemmt wird. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Ob im Dropshipping-Bereich oder nicht: Es sind immer mal unerfahrene Verkäufer mit schlechten Produkten auf dem Markt. Ich selbst bin im Dropshipping einen Schritt weitergegangen und habe meine eigenen Brands, die auch nach dem Dropshipping-System funktionieren. So habe ich beispielsweise eigene Lieferanten, die qualitative Produkte zuverlässig an meine Kunden versenden. Der Ablauf hier ist also genau wie im Dropshipping – ohne eigenes Lager; vollautomatisiert.

MK

Bild: Nikita Vladimirov