Mitarbeiter und Chef im Meeting

Personalentwicklung – so gelingt der Sprung auf der Karriereleiter

Sollten uns die Arbeitsbedingungen in einem neuen Job nicht besonders zusagen, innerhalb der Probezeit oder vor Ablauf des ersten Jahres vermeiden es viele Angestellte, das Unternehmen zu wechseln. Schließlich macht es sich besser im Lebenslauf, wenn eine Beförderung mitgenommen oder bestimmte Fähigkeiten erlangt wurden. Umso erstrebenswerter ist es als Arbeitnehmer, der demselben Arbeitgeber gegenüber bereits viele Jahre loyal gewesen ist, auf der Karriereleiter einen Sprung zu machen. Doch wie gelingt das, insbesondere, wenn sich schon lange nichts mehr getan hat?

 

Was der Chef nicht weiß …

Was viele Angestellte außer Acht lassen ist, dass Vorgesetzte in der Regel in viele Projekte gleichzeitig involviert sind. Der Wunsch danach, vom Chef Wertschätzung zu empfangen, geht mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Erfüllung. Anstatt auf das Angebot einer Beförderung samt Gehaltserhöhung zu warten, sollten Arbeitnehmer lieber Gelegenheiten nutzen, ihre Erfolge und ihren Wert für die Firma sachlich darzulegen und den Wunsch nach einer Beförderung offen auszusprechen. Sogenannte Entwicklungsdialoge eignen sich hierfür ganz besonders. Aber auch der Abschluss eines wichtigen Projektes ist ein guter Anlass: Hier sollten einerseits die Freude am Projekt, aber auch Details darüber, wie der Arbeitnehmer einen besonderen Beitrag zum Erfolg geleistet hat, kommuniziert werden, zum Beispiel in einer Email oder bei einem Vier-Augen-Gespräch.

 

Sich selbst die eine unbequeme Frage stellen

Es mag eine unangenehme Frage sein, doch jeder Angestellte, der eine Beförderung anstrebt, sollte sich dies fragen: Erhält mein Chef das von mir, wofür er mich eigentlich bezahlt? Sind beispielsweise Zielvereinbarungen getroffen worden, die nicht erreicht wurden? Lautet die Antwort „nein“, so muss das nicht zwangsläufig der Fehler des Angestellten sein. Möglicherweise sind die Zielvorgaben zu hochgesteckt. Dann ist es ratsam, realistische Zielvereinbarungen zu treffen und aktiv das Gespräch mit dem Chef zu suchen. Dasselbe gilt, wenn Aufgaben erwartet werden, die nicht im Arbeitsvertrag festgehalten werden.

 

Fähigkeiten weiter ausbauen

Sind für die angestrebte Position im Unternehmen weitere Fähigkeiten notwendig, sollten Arbeitnehmer proaktiv Weiterbildungsmaßnahmen im entsprechenden Feld durchlaufen. Vorgesetzte sehen es in der Regel sehr gern, wenn Mitarbeiter Interesse an Workshops zeigen. Dazu kann auch ein professionelles Coaching zur Personalentwicklung förderlich sein. Denn in solchen Kursen gewonnene Fähigkeiten kommen schließlich dem Unternehmen zugute. 

 

Wenn die Kollegen an einem vorbeiziehen

Wenn nach nüchterner Analyse festzustellen ist, dass der Arbeitnehmer fachlich die Erwartungen des Unternehmens erfüllt, geht es vielleicht eher um die Persönlichkeit des einzelnen. Mehr Verantwortung im Unternehmen bedeutet in der Regel auch mehr Management-Aufgaben, also Personalverantwortung. Es ist ganz natürlich, dass manche Menschen von Natur aus weniger talentiert darin sind, andere zu motivieren oder konstruktives Feedback zu geben. Doch Soft Skills lassen sich trainieren. Ein Berufscoach kann gemeinsam Strategien entwickeln und konkretes Verhalten für den Arbeitsalltag trainieren.

 

Die Frage nach dem Warum

Was viele erfolgsorientierte Menschen vergessen, wenn sie frustriert sind, nicht auf der Leiter aufzusteigen: Macht ihnen der Job überhaupt Spaß? Sehen sie einen Nutzen in ihrer Arbeit? So sehr wir uns dazu bewegen möchten effizient zu sein und uns zu optimieren: Wer tief im Inneren keine Freude daran hat, was er täglich tut, wird niemals so effizient sein wie Menschen, die für ihren Job brennen. Natürlich ist es schwierig, sich einzugestehen, einen Beruf, für den man eventuell eine langjährige Ausbildung oder ein Studium absolviert hat, an den Nagel hängen zu wollen. Wenn Arbeitnehmer im Laufe ihrer Karriere ernsthaft darüber nachdenken, einen neuen Weg einzuschlagen, bietet es sich an, als erstes mit Coaches oder Mentoren darüber zu sprechen. Letztere sollten nach Möglichkeit Verschwiegenheit an den Tag legen, um den Verbleib im aktuellen Job nicht zu gefährden. Schließlich hört ein Chef nur ungern, wenn ein Angestellter eigentlich einen anderen Job hätte.

 

 

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