Der erfolgreichste deutsche DJ-Export kommt aus Osnabrück und heißt Robin Schulz. Seine Tracks laufen auf der ganzen Welt rauf und runter. Mit seinen Auszeichnungen kann er einen Anhänger füllen. Mit seinen 29 Jahren gilt der Produzent und DJ schon heute als erfolgreichster deutscher Club-Act aller Zeiten. Wie konnte Robin Schulz vom Arbeitslosen zu einem der erfolgreichsten DJs der Welt werden?
Kein Plan B
Schulz selbst beantwortet das mit Fleiß und Glück. Und vielleicht auch durch eine gewisse Alternativlosigkeit, denn für den Star-DJ gab es nie einen Plan B. Was er beruflich machen würde, wenn er kein erfolgreicher Musiker wäre? Musiker. Schulz sagt, dass es für ihn nie eine Alternative zu diesem Beruf gegeben hätte. Er probierte nach seiner Schulzeit einiges aus, allerdings ohne Erfolg. Somit verbrachte er weiterhin die Tage und Nächte damit, Musik zu mixen und tanzbare Tracks zu entwerfen. Dabei scheute er sich nicht, Songs von anderen Künstlern zu „leihen“ und diese in seinen Tracks zu verarbeiten. Dass das ein kluger Schachzug war, sollte sich später herausstellen.
Wie alles begann
Die Leidenschaft zur Musik kam nicht von ungefähr. Schon sein Vater war in den 80er-Jahren renommierter Discjockey und brachte seinem Sohn das Handwerk bei. Geschenkt wurde dem jungen Robin jedoch nichts. Im Alter von 17 Jahren sparte er sich das Geld für die ersten eigenen Plattenteller zusammen, mit denen er zu experimentieren begann und auf Partys auflegte. Nach seiner Schulzeit und ohne Berufsausbildung zog er in eine kleine 46- Quadratmeterwohnung innerhalb seiner Heimatstadt Osnabrück – für ihn die tollste Stadt der Welt. Dass er arbeitslos war und vor dem Nichts stand, hinderte ihn nicht daran, seinen Traum vom Profi-DJ eisern zu verfolgen. Er schlug sich die Tage und Nächte um die Ohren, um einen guten Sound zu entwickeln. Oft genug schlief er beim Arbeiten einfach ein – immer auf der Suche nach dem richtigen Beat.
Der Durchbruch
Im Jahr 2013 folgte der lang ersehnte Durchbruch. Unbeabsichtigt. Schulz hatte gerade wieder einen Track gebaut, der auf Grundlage des Songs „Waves“ vom niederländischen Rapper „Mr. Probz“ basierte. Nach den Verwendungsrechten hatte Schulz jedoch nicht gefragt. Er lud den fertigen Remix – wie all seine Kompositionen – auf seine Soundcloud-Seite hoch. Der Anruf des Managers von Mr. Probz ließ nicht lange auf sich warten. Das Management war allerdings so begeistert von Schulz‘ Remix, dass beide Parteien eine gemeinsame Lizenzierung vereinbarten. Dann ging alles ganz schnell. Bereits im darauf folgenden Jahr veröffentlichte er Nummer-Eins-Hits und verkaufte Millionen von Songs. Sein Vermögen durch Verkäufe, Lizenzen, Konzerte und Werbeverträge ist bisher unbekannt. Das ist der kurzen Zeit geschuldet, die Robin Schulz auf dem internationalen Parkett steht. Das US-Magazin Forbes verrät aber, dass es seine DJ-Kollegen wie Avici oder David Guetta locker auf Jahreseinnahmen von 10 Millionen Dollar und mehr bringen.
Sein Erfolgsgeheimnis
Aus den wenigen Interviews mit Robin Schulz lässt sich sein Erfolgsgeheimnis ableiten: leidenschaftliche Disziplin. Schulz tut das, was er liebt. Und nichts weiter. Alles, was ihn von seiner Leidenschaft – der Musik – abhält, versucht er konsequent zu eliminieren. Nicht einmal einen Führerschein hat er gemacht. Zugegeben, damals war es dem fehlenden Geld geschuldet. Heute ist Geld kein Problem mehr, aber er setzt seine Priorität voll und ganz auf die Musik. Ob Tag oder Nacht, er sucht und bastelt den nächsten Nummer-Eins-Hit. Nicht etwa, weil er reich damit werden will. Geld, sagt er, hat für ihn keine große Bedeutung. Seine Motivation ist, ein neues musikalisches Kunstwerk zu erschaffen, zu dem Leute tanzen und Spaß haben.
Darum ist der heute 29-Jährige noch immer bodenständig und heimatverbunden. Sein Freund Marcel Remus sagt über ihn:
„Robin ist so erfolgreich, weil er trotz des schnellen Ruhmes total sympathisch und bodenständig ist. Er ist extrem diszipliniert, vergisst aber bei all dem Stress und der harten Arbeit nicht die Menschen, die ihm wichtig sind.“
Großer Erfolg kommt dann, wenn nicht das Geld oder der Ruhm, sondern die Sache im Vordergrund steht. „Ich empfinde Musik nicht als Arbeit“, sagte Schulz in einem Interview. Menschen wie er, die ihre Gabe zur Lebensaufgabe gemacht haben, arbeiten nicht – sie erschaffen. Spiel es noch mal, Robin.
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