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Sam Waltons Management-Regeln

In Amerika ist die Firma „Wal-Mart“ eine Institution. Wal-Mart ist der mit Abstand größte Einzelhändler der Welt und wurde 1962 gegründet. Am 02. Juli 1962 eröffnete Sam Walton den ersten Wal-Mart in Rogers (Arkansas) – 2011 beschäftigte Wal-Mart über 2 Millionen Angestellte. Damit war das Unternehmen der größte private Arbeitgeber der Welt und erzielte einen Umsatz von ca. 450 Milliarden Dollar bei einem Gewinn von ca. 16 Milliarden Dollar.

 

In seiner Kindheit musste Sam Walton seinen Vater begleiten, als dieser 1931 Farmer für die Bank, für die er tätig war, enteignen musste. Damals schwor sich Sam Walton: „Ich werde niemals arm sein!“ Dieser Schwur führte nicht nur dazu, dass er reichster Mann der Welt wurde, sondern zeitlebens galt er als sehr sparsam. Eine nette Anekdote zu seiner legendären Sparsamkeit gibt es mit folgender Geschichte:

 

Er wollte einen führenden Manager eines Konkurrenten abwerben und ließ diesen in die Provinz nach Bentonville, Arkansas, einfliegen. Als der Manager an diesem winzigen Provinzflughafen ankam, wartete dort nicht etwa ein Angestellter auf ihn, um ihn abzuholen – man hatte ihm einen Schlüssel für ein Auto hinterlegt, mit dem er in die Zentrale von Wal-Mart fahren konnte. Als nun der potenzielle neue Führungsmanager zum passenden Auto auf dem Parkplatz lief, muss sein Gesichtsausdruck wohl mehr als verdutzt gewesen sein, als er einen alten, verbeulten, verdreckten Pick-up dort stehen sah…

 

Sam Walton setzte einige der Strategien von Anfang an erfolgreich um, die ich auch in meinen Seminaren den Teilnehmern erläutere, u. a.:

 

Firmenphilosophie: Wir haben den günstigsten Preis!

Niemals durfte es passieren, dass ein Mitbewerber einen günstigeren Preis anbot als Wal-Mart. Lediglich im deutschsprachigen Raum biss Wal-Mart vor einigen Jahren auf Granit, denn allen aggressiven Preisrunden von Wal-Mart konterten die Aldi Brüder immer wieder mit einer weiteren Preissenkung, so lange, bis Wal-Mart entnervt aufgab, weil sie nichts mehr verdienen konnten…

 

Seine Mitarbeiter hat er nie als Ressource, als Humankapital angesehen, sondern nannte sie Partner! Jeder Einzelne der später 2 Millionen Angestellten ist der Partner des Unternehmens.

 

Grundsätzliche Einstellung Kunden gegenüber:

 Service ging ihm über alles! Er wollte seinen Kunden nicht nur den günstigsten Preis, sondern den besten Service weit und breit bieten. Um dies zu demonstrieren, war er weitgehend bei jeder einzelnen Wal-Mart Eröffnung anwesend und schüttelte in den ersten zwei Stunden jedem einzelnen Kunden die Hand und stellte sich als Besitzer Sam Walton vor.

 

Mitarbeiter: Er wollte immer nur die Besten!

Entweder er förderte sie im eigenen Unternehmen oder er holte sich die besten Mitarbeiter direkt von der Universität – oder warb auch mit guten Angeboten die besten von seinen Mitbewerbern ab!

 

Nur so am Rande: Auch die beiden Aldi-Unternehmen holen sich die besten Universitätsabgänger und bereits im ersten Jahr der Tätigkeit verdient ein angehender Aldi-Manager ca. 60.000 € im Jahr. Nach etwa zwei Jahren, wenn er bereits zum Bezirksleiter aufgestiegen ist, steigt das Gehalt auf etwa 130.000 € – zusätzlich erhält er einen Geschäftswagen.

 

Mitarbeitermotivation: Er beteiligte seine Mitarbeiter, seine „Partner“, durch Aktien am Unternehmen.

Er veranstaltete jedes Jahr einmal ein großes Picknick für alle Mitarbeiter, das im Laufe der Jahre riesige Ausmaße annahm. Er brachte eine eigene Firmenzeitung heraus, in der er immer wieder die Philosophien des Unternehmens und seine Ziele anhand praktischer Beispiele beschrieb. Später war es das erste Unternehmen, das Satelliten-TV zu Schulungen und zur Motivation seiner Mitarbeiter einsetzte.

 

Ziele: Er setzte sich immer allerhöchste Ziele!

1962 der erste Wal-Mart, 1990 bereits 32 Milliarden Dollar Umsatz mit dem Ziel innerhalb von 10 Jahren 120 Milliarden Dollar Umsatz zu machen. Als 1997 der Umsatz 125 Milliarden Dollar betrug und damit die gesetzten Ziel von Sam Walton bereits drei Jahre früher erreicht waren, löste er ein Versprechen ein und tanzte mit einem Röckchen bekleidet und nackten Beinen die Walstreet hinab. Das Gelächter war groß – gleichzeitig bekam er aber auch so viel Berichterstattung in den Medien, dass der Werbewert für Wal-Mart hunderte Millionen Dollar betrug…

 

Über das Geheimnis seines Erfolgs befragt, antwortete er: „Das Geheimnis ist ganz einfach: Arbeit, Arbeit, Arbeit!“

 

Als Sam Walton 1992 starb, war er der reichste Mensch der Welt mit einem Vermögen von geschätzten 80 Milliarden US Dollar. Seine vier Kinder erbten gleichmäßig das Vermögen – und jeder Einzelne war mit einem Vermögen von 20 Milliarden Dollar ebenfalls unter den 20 reichsten Menschen der Welt…

 

Bevor Sam Walton starb, gab er noch das Ziel für Wal-Mart vor: Eine Billion (tausend Milliarden) US Dollar Jahresumsatz – nun, die Hälfte war 2011 bereits erreicht…

 

Hier nochmals seine 9 wichtigsten Management-Erkenntnisse, die er in seinem Buch „Sam Walton: Made in America“ darlegte, ein Buch, das als eines der besten Werke der internationalen Menschenliteratur bis heute gilt:

 

  1. Sei kundenorientiert und hartnäckig!
  1. Sei sparsam und baue das gesamte Unternehmen auf Sparsamkeit auf!
  1. Denke in kleinen Dingen („Retail is Detail“, also: „Einzelhandel ist Detail“)!
  1. Einen Schritt nach dem anderen („Think one Store at a time“, was eigentlich „Denke einen Laden nach dem anderen“ heißt, jedoch verallgemeinernd wie angegeben übersetzt werden kann)!
  1. Kommuniziere, kommuniziere, kommuniziere!
  1. Halte Dein Ohr am Boden!
  1. Verlagere Verantwortung und Autorität in der Führungspyramide nach unten!
  1. Sorge dafür, dass gute Ideen an die Oberfläche kommen!
  1. Halte die Organisation schlank und bekämpfe Bürokratie!

 

Hier habe ich Dir nun die Geschichte von Sam Walton kurz aufgezeigt.

 

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Herzlichst

Jürgen Höller

 

 

Bilder: wolterke/depositphotos, Jürgen Höller