„Wir haben da diesen merkwürdigen Typen. Er sagt, er geht nicht, bevor wir ihm einen Job geben. Also müssen wir entweder die Polizei rufen oder ihn wohl oder übel einstellen,“ sagt der Personalchef eines Unternehmens, das Videospiele entwickelt, über einen Bewerber. Er wird eingestellt.
Ein junger Mann benötigt einen Kredit für das weitere Wachstum seines Unternehmens. Ein Investor ist bereit darüber nachzudenken und möchte noch eine Referenz einholen. Jeder weniger entschlossene Mensch hätte gesagt: „In Ordnung, ich frage dann in ein paar Tagen noch einmal nach“ und wäre gegangen. Der Unternehmer aber weigerte sich, das Büro zu verlassen, ehe der Investor den Anruf getätigt hatte. Er erhielt den Kredit.
Ein Unternehmer war beeindruckt von der Werbekampagne eines Wettbewerbers. So etwas wollte er auch. Also kontaktierte er den Chef der verantwortlichen Werbeagentur. Der verwies ihn dann aber sofort an den zuständigen Sachbearbeiter für das Neugeschäft. Der erklärte dem Anrufer, dass sein Unternehmen viel zu kein sei und er sich die Agenturhonorare überhaupt nicht leisten könne. Seine Anfrage wurde abgelehnt.
Der Unternehmer akzeptiere das „Nein“ des Sachbearbeiters nicht und rief jeden Tag bei ihm an, bis dieser sich bereit erklärte, sich das Unternehmen persönlich anzuschauen. „Als ich zu dieser Garage hinüber fuhr, dachte ich bei mir: Heiliger Himmel, was mag das bloß für ein Typ sein? Wie stelle ich es wohl an, so wenig Zeit wie möglich mit diesem Clown zu verbringen, dabei nicht ausfallend zu werden und dann auf dem schnellsten Weg wieder zu einträglicheren Dingen zurückzukehren“ waren die Gedanken des Sachbearbeiters. Die Anfrage des Unternehmers wurde wieder abgelehnt.
Jetzt rief der junge Mann jeden Tag beim obersten Chef der Werbeagentur an. Drei bis viermal pro Tag. Irgendwann war die Sekretärin so genervt, dass sie ihren Chef überredete, mit dem Anrufer zu sprechen. Der junge Mann schaffte es tatsächlich einen persönlichen Termin mit dem Chef zu vereinbaren. Doch auch bei diesem persönlichen Treffen auf Entscheiderebene wurde seine Anfrage abgelehnt. Die Reaktion des Unternehmers: Die gleiche Taktik, die ihm auch auch seinen Job bei der Videospielefirma vor ein paar Jahren eingebracht hatte: Er weigerte sich zu gehen. Zusammenarbeit oder Polizei.
Der Werber stimmte einer Zusammenarbeit zu. Happy End? Oh nein, jetzt brauchte der Unternehmer noch das Geld für die teure Werbeaktion. Er suchte sich einen Investor. Der wollte ihm aber nur dann das Kapital zur Verfügung stellen, wenn der Unternehmer einen richtigen MarketingProfi in seinem Unternehmen beschäftigt. Nur wen?
Nun rief der junge Mann seinen Kapitalgeber jeden Tag drei bis viermal an, bis ihm dieser den Kontakt zu drei passenden Kandidaten gab. Er stellte den richtigen MarketingMann ein und erhielt das Kapital für seine Werbeaktion.
Dieses Verhaltensmuster zieht sich durch die Biografie dieses Mannes. Lesen Sie seine Geschichte. Für mich ist sie sehr inspirierend! Doch ich lese seine Story durch die Verkäuferbrille und entdecke dann diese Anekdoten in seiner Vita. Nun fragen Sie sich, wer dieser Verkäufer ist? Und… ja! Er ist ein VollblutVerkäufer! Die Geschichte handelt von Steve Jobs und Apple Computer in den Jahren 1974 bis 1977.
Die älteren Leser unter uns verbinden mit Jobs den Erfinder des Macintosh. Die Jüngeren denken an iPod, iPhone und iPad. Alle denken an einen Kreativen, an einen Visionär. Ich denke an einen sensationellen Verkäufer! Fazit: Wie hartnäckig sind Sie als Verkäufer? Wie sehr wollen Sie den Erfolg wirklich? Bleiben Sie an Ihren Zielen und Kunden wirklich dran? Ohne den Verkäufer
Steve Jobs gäbe es Apple heute nicht. Und es wäre nicht das wertvollste Unternehmen auf diesem Planeten. Steve sagt: „Stay hungry, stay foolish.“
Dirk Kreuter ist vielfach ausgezeichneter Redner und hat als Autor schon über 50 Bücher, Hörbücher und DVDs produziert.
Autor: Dirk Kreuter
Bilder: LiliGraphie/Depositphotos, Dirk Kreuter