Raphael Stenzhorn ist erfolgreicher Unternehmer und hat schon mehrere erfolgreiche Firmengründungen durchgeführt. Mit seinen Seminaren möchte er Unternehmer*innen helfen, die „richtigen Kunden“ zu finden um mehr Zeit und Geld für die Familie zu haben.
Herr Stenzhorn, Unternehmen weltweit wurden stark von der Corona-Pandemie getroffen. Insbesondere hier zu Lande, wo man es gerne langsam angeht, standen Firmen vor dem Kollaps. Welche Defizite wurden aufgedeckt?
Enttarnt wurden insbesondere 2 Unternehmer*innentypen:
Erstens die, die am ehesten mit Schiffen zu vergleichen sind und zweitens eben diejenigen, die eher die Rolle eines Deiches einnehmen wenn die Flut kommt. Erstere nutzen die Flut und finden Lösungen, reagieren schnell und können sich relativ gut mit der neuen Situation arrangieren. Sie waren sofort für Ihre Kunden da, haben ihre Mitarbeiter voll und ganz bei sich an Bord und gewinnen sogar Neukunden.
Und dann gibt es die „Deiche“, die mehr oder weniger „neben“ der Flut stehen und (teilweise immer noch) mit dem Finger nach oben zeigen und sagen „Die da müssen machen, dass es aufhört zu regnen“ oder eben so Sätze sagen wie „Wie haben die sich das denn bitte vorgestellt? Wie sollen wir denn…“ Deren Kunden und Mitarbeiter sind (oder waren) verunsichert. Das hat viel Zeit und Geld gekostet.
Das Vertrauen der Mitarbeiter in die eigene Firma wurde sogar in Frage gestellt, denn hieß es monatelang, dass Homeoffice unter keinen Umständen in dieser Firma funktionieren könne oder diese eine Online-Idee hier nicht umsetzbar ist, so wehte von heute auf morgen ein ganz anderer Argumentationswind. Führungskräfte und auch ganze Unternehmen machten sich hiermit unglaubwürdig.
Also ganz klar aufgedeckt wurde:
Wer ist wirklich bereit für Veränderung und lebt diese auch in Nicht-Krisenzeiten und wer ist eher gemütlich unterwegs und sagt sich „das brauchen wir nicht“. Wer hat schon in Digitalisierung investiert und wer nicht.
Was können wir der Krise Positives abgewinnen?
Egal zu welchem der oben genannten Unternehmertypen man sich jetzt zählt: Es ist immer gut seine Defizite zu (er)kennen – Nur echte Klarheit (über Stärken UND Schwächen) kann mir als Unternehmer dabei helfen, jeden Tag noch stärker, präsenter und zielgerichteter Entscheidungen zu treffen.
Jetzt habe ich die Chance ins Handeln zu kommen, auch wenn ich vielleicht erst einmal dafür geschubst worden bin.
Und ja: Es gibt auch (leider viel zu viele) Unternehmen, die es nicht geschafft haben oder schaffen werden – egal wie viel „Schiff“ in ihnen steckt. Ich möchte diese Krise nicht schöngreden und nur davon sprechen, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es ‚nur‘ will oder so ähnlich.
Aber es ist umso wichtiger jetzt durch die „Chancenbrille“ zu schauen um überhaupt die Möglichkeit zu haben zu gewinnen, denn jeder, der jetzt nur durch die „Krisenbrille“ schaut, kann nur verlieren.
Welcher Punkt gehört viel stärker auf die Tagesordnung der Unternehmer?
Regelmäßig AUA!
„AUA“ ist die Abkürzung für „am Unternehmen arbeiten“. Mails checken, Mitarbeiterfragen beantworten, Kundenwünsche besprechen, dem Steuerberater antworten, Rückfragen der Buchhaltung bearbeiten und so weiter.
Alles wichtig. Manchmal dringend.
Doch wenn diese und ähnliche Aufgaben den Terminkalender bestimmen, dann kommt die wahrscheinlich wichtigste Aufgabe des Geschäftsführers oder des Inhabers zu kurz:
Nämlich AM Unternehmen zu arbeiten!
Dazu zählen Dinge wie
– Strategieentwicklung und -planung
– neue Vertriebswege erschließen
– bestehende Vertriebswege bewerten/ optimieren
– Teamentwicklung oder sogar -aufbau
Bei einer Pflanze würde man sagen: Wachstum
Sie geben selbst Veranstaltungen für Manager und Unternehmer. Wie offen oder verschlossen erleben Sie die Teilnehmer?
Das Bild auf unseren Seminaren ist sicherlich verzerrt, denn hier hin kommen fast ausschließlich Unternehmer*innen zusammen, die offen sind und erkannt haben, dass (freiwillige UND unfreiwillige) Veränderung ein wichtiger Schlüssel für ihr Unternehmen ist.
Mal 2 Tage fernab von eingehenden Anrufen oder Mitarbeiter-/ und Kundenanliegen intensiv an seinem Unternehmen zu arbeiten (so wie wir es auf unseren Business Life Changing Days machen) hat schon das ein oder andere „Wunder“ hervorgebracht:
Plötzlich 4 Stunden pro Woche mehr Zeit für die Familie zu haben oder sogar Umsatzsteigerungen von 10 bis 300% sind häufigere Rückmeldungen, die ich erhalte.
Es ist nicht immer bequem an sich oder an seinem Unternehmen zu arbeiten, jedoch sind es ähnlich wie beim Sport meist nur die ersten Schritte, die anstrengend sind. Eben genau diese ersten Schritte machen wir so angenehm und wirkungsvoll wie nur möglich auf all unseren Seminaren.