Wüterich und Glücklichmacher

Wüterich und Glücklichmacher: Ingo Appelt über Erfolg, Toleranz und Bühnenspiel

Der Comedian Ingo Appelt sieht sich als Aggressionstherapeut, der soziale Umstände auf der Bühne satirisch offenbart und für ein gemeinschaftliches Miteinander plädiert – und das nicht nur zwischen Frauen und Männern, sondern zwischen sämtlichen Mitgliedern der Gesellschaft. Wie genau das aussieht und wie ihn die soziale Ungerechtigkeit auch persönlich betrifft, erzählt Ingo Appelt im Interview.

Auf dem roten Stuhl hast du einmal gesagt, der Ingo Appelt auf der Bühne sei keine Figur, sondern eine Zuspitzung deines wahren Charakters.
Ja, das ist tatsächlich so.

Bist du damit eher eine Ausnahme in der Comedy-Landschaft?
Eine Ausnahme nicht. Aber im Kabarett ist es noch so. Dieter Hildebrandt war Dieter Hildebrandt. Mike Krüger ist auch eher Mike Krüger. Das ist unterschiedlich. Mittermeier ist Mittermeier. Wobei er natürlich auch überzogen ist, klar. Ich habe ein bisschen Kunstfigur an mir, weil ich Leute parodiere. So habe ich ja angefangen, indem ich 28 Politiker und Showbiz-Leute parodiert habe. Boris Becker, Helmut Kohl, Norbert Blüm, Rudi Carrell …

Jerry Seinfeld hat einmal gesagt, er traue sich keinen guten Gag auf der Straße liegen zu lassen. Und das machst du auch nicht, oder?
Nein, überhaupt nicht. Das darf es auch gar nicht geben. Das mache ich aber mit Ansage. »Betreutes Hassen mit Ingo Appelt« heißt: Keine Rücksicht auf Verluste. Aber das mal jemand den Raum verlässt, ist die absolute Ausnahme. In aller Regel gehen die Leute nach Hause und sagen: »Danke, Ingo! Endlich konnte man mal wieder lachen und ein bisschen den Ärger rauslassen.«

 

Das gesamte Interview »Wüterich und Glücklichmacher« mit Ingo Appelt finden Sie in der brandneuen ERFOLG Magazin Ausgabe 06/2021 -> LINK

 

Bild: IMAGO / PanoramiC