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Es ist schnell passiert: Sie können eine Frist nicht einhalten und dem Kunden entsteht dadurch ein hoher Schaden. In diesem Fall springt die Berufshaftpflichtversicherung ein. Bei Personen, bei denen von Berufs wegen ein erhöhtes Risiko besteht, ist die Absicherung in der Haftpflicht obligatorisch. Für andere kann eine Absicherung eine sinnvolle Investition sein, vor allem dann, wenn die finanziellen Rücklagen nicht vorhanden sind.
In welchen Fällen eine Berufshaftpflichtversicherung Sinn macht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist die Berufshaftpflichtversicherung
Die Berufshaftpflichtversicherung wird in dem Moment tätig, wo einem Dritten ein Vermögensschaden entstanden ist. Das ist der Fall, wenn Sie einen Verlust verursachen, eine Frist versäumen oder einen Beratungsfehler begehen. Begeht ein Sachverständiger ein Rechenfehler, tritt die Versicherung in Kraft und übernimmt den entstandenen Schaden. Auch wenn einem Arzt ein Kunstfehler unterläuft, ist die Berufshaftpflicht zuständig. Die Kosten, die für die Beiträge aufgebracht werden müssen, sind abhängig von der Deckungssumme und dem Risiko.
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Welche Berufsgruppen müssen Mitglied in der Berufshaftpflichtversicherung sein?
Für einige Berufsgruppen ist diese Versicherung verpflichtend vorgeschrieben. Das bedeutet: Diese Personen dürfen ihre Tätigkeit nicht ausüben ohne eine Berufshaftpflichtversicherung. Zu diesen Berufsgruppen zählen beispielsweise Ingenieure, Ärzte, Notare, Steuerberater, Rechtsanwälte oder Wirtschaftsprüfer.
Warum gerade diese Berufsgruppen eine solche Versicherung abschließen müssen, ist leicht nachvollziehbar. Das Risiko ist hier besonders groß, dass einem Arzt ein Kunstfehler unterläuft oder ein Anwalt eine Frist versäumt. In diesem Fall springt die Versicherung ein und bewahrt die Betroffenen vor größeren Schäden.
Welche Personen sollten eine Berufshaftpflichtversicherung in Erwägung ziehen?
Daneben gibt es noch Personen, für die eine solche Versicherung sinnvoll ist. Zu diesen Personengruppen zählen vor allem Gründer und kleinere Start-ups. Denn: Diese verfügen in den meisten Fällen nicht über finanzielle Rücklagen, um entstandene Schäden aus eigener Tasche zu begleichen. Gerade diese Personen sind in ihrem Tagesgeschäft einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Schnell hat sich ein Anfängerfehler eingeschlichen oder wurde das Urheberrecht verletzt – die Schadenssumme kann in einem solchen Fall mehrere Hunderttausend Euro betragen. Neben den Kosten für den anfallenden Rechtsstreit müssen auch Schadensersatzforderungen aus eigener Tasche bezahlt werden. Nicht selten wird durch so einen Vorfall nicht nur die berufliche, sondern auch die private Existenz massiv gefährdet.
Sinnvoll ist eine solche Versicherung folglich für Personengruppen, die im Rahmen ihrer Berufsausübung ein besonders hohes Risiko tragen, Dritten einen finanziellen oder körperlichen Schaden zuzufügen. Zu diesen Berufsgruppen zählen beispielsweise Online-Shop-Betreiber, IT-Experten, SEO-Experten, Werbeagenturen, Webagenturen, Betreiber von Webseiten oder Datenschutzbeauftragte.
Was muss in der Datenschutzerklärung stehen? Wie werden die AGBs korrekt formuliert? Sind auch keine Urheberrechte bei der Verwendung von Texten oder Medien verletzt worden? Die rechtlichen Bedingungen im Internet sind äußerst komplex und für einen Laien auf diesem Gebiet nicht leicht zu durchschauen. Während sich Anwälte auf die rechtlichen Tücken spezialisiert haben, sind SEO-Berater auf die Suchmaschinenoptimierung spezialisiert. Für sie ist es unmöglich, auch alle rechtlichen Gegebenheiten im Auge zu behalten. Schnell haben sich hier gravierende Fehler eingeschlichen, wofür die Betroffenen dann verantwortlich gemacht werden.
Deckungssumme
Wenn Sie sich dazu entschließen, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen, sollten Sie die Deckungssumme möglichst exakt kalkulieren. Im Durchschnitt wird empfohlen, diese bei Personenschäden auf mindestens 3.000.000 und bei Sach-und Vermögensschäden auf 500.000 Euro festzulegen. Wie hoch die individuelle Deckungssumme bei Ihnen ist, müssen Sie abhängig von Ihrem Risiko und Ihrem Berufszweig beurteilen. So kann die Summe deutlich über diesen Beträgen liegen. Auf jeden Fall sollten Sie darauf achten, die Deckungssumme nicht zu niedrig anzusetzen, da Sie ansonsten auf Ihre persönlichen Ressourcen zurückgreifen müssen. Entstehen Schäden von mehreren Millionen kann Sie auch eine inkorrekte Absicherung die Existenz kosten.
Fazit:
Die Berufshaftpflicht sichert Sie ab, wenn Sie eine Frist versäumen oder als Arzt einen Kunstfehler begehen. Während die Versicherung für einige Personengruppen obligatorisch ist (Ärzte, Anwälte), ist es anderen Berufsgruppen selber überlassen, ob sie sich gegen Schadensforderungen absichern wollen. Sinnvoll kann eine solche Versicherung dann sein, wenn Sie beruflich viel Berührung mit dem Internet haben. Gerade im Internet lauern rechtliche Gefahren, in die vor allem Start-ups und Gründer gerne reinstolpern.
Bild: Depositphotos / SIphotography