Vermögensaufbau – Wie du dein Geld für dich arbeiten lassen kannst

Vermögenssicherung, Altersvorsorge, die eigenen finanziellen Möglichkeiten erweitern… Gründe, Vermögen aufzubauen, gibt es viele. Doch mit gestiegener Inflation, kleiner werdender Rente und Lebensversicherungen, die in ihrer Entwicklung nicht mal die Inflation ausgleichen können und von dem wenigen was übrigbleibt, ein Großteil in Gebühren und Provisionen verschwindet, ist es heute nicht mehr »optional«, sich um Vermögensaufbau zu kümmern, sondern es ist eine absolute Notwendigkeit geworden.

Und während es unzählige Beiträge, Meinungen und Angebote gibt, was nun angeblich das ertragreichste Investment sein soll, ist es fundamental viel wichtiger, sich zunächst grundlegende Gedanken darüber zu machen, wann welcher Schritt am meisten Sinn macht. Das (!) ist die relevante Frage. Also nicht, ob man lieber in diese Aktie, jene Kryptowährung oder doch lieber diese oder jene Immobilie investieren soll – sondern, wann welcher Schritt den meisten Sinn macht. Und erst im zweiten Schritt sollte man sich Gedanken machen, wie man vorgehen möchte, um mit einer strukturierten und strategischen Vorgehensweise, mit der gewählten Assetklasse Vermögen aufzubauen.

Drei Konzepte zum Vermögensaufbau

Die Kriterien, die es zu definieren gilt, wenn man mit dem Vermögensaufbau startet, oder bereits ein Portfolio hat, sich aber strategisch noch besser aufstellen möchte, sind:

Anlagekapital und Liquidität

Welchen Betrag hast du bereits jetzt zur Verfügung, den du investieren möchtest? Oder welchen Betrag möchtest du monatlich zukünftig in den Vermögensaufbau fließen lassen?

Und wann genau möchtest du auf dein Vermögen zugreifen können? Möchtest du dich eher langfristig fürs Alter absichern oder möchtest du eine oder mehrere zusätzliche Einkommensquellen aufbauen, um vielleicht auch schon vorher dein Leben anders gestalten zu können und mehr Zeit und Freiheit für die Dinge zu haben, die dir wichtig sind?

Renditeerwartung und zeitlicher Einsatz

Die Erwartungen an die Rendite und die zu erzielenden Ergebnisse haben Einfluss auf die Zusammenstellung und die Vermögenswerte im Portfolio. Ebenso spielt die Komponente eine Rolle, wie viel Zeit du zur Verfügung hast oder einsetzen möchtest, um Vermögen aufzubauen.

Denn anders als oft dargestellt entsteht passives Einkommen nur dadurch, dass man aktiv etwas dafür tut. Das kann täglich sein, monatlich oder auch nur einmalig. Doch von nichts tun, passiert natürlich auch nichts – außer, dass die Kaufkraft des Geldes schwindet…

Wie aktiv also möchtest du dich mit deinem Vermögensaufbau beschäftigen, um voranzukommen und wie relevant ist für dich Liquidität? Oder ist es dir wichtiger, dich möglichst wenig kümmern zu müssen, aber dennoch strukturiert vorzugehen, um Vermögen aufzubauen, ohne ständig in dein Portfolio zu schauen?

Im Folgenden stelle ich dir drei Konzepte vor und erläutere, wann welches Konzept in Bezug auf die vorgenannten Kriterien Sinn macht.

Konzept 1: kurzfristig – Aktien-Trading

Anlagekapital: klein bis groß und/oder monatliche Einlage

Liquidität: kurzfristig

Renditeerwartung: hoch

zeitlicher Einsatz: aktiv (15 bis 20 Minuten täglich)

Der große Vorteil eines aktiven Trading-Ansatzes ist die hohe Liquidität.

Mit beispielsweise überschaubaren 15 bis 20 Minuten täglich, kannst du Trading betreiben, bist in solide Sachwerte investiert und hast durch die kurze Haltedauer die Gewissheit, für »Notfälle« dein Geld stets liquide zu haben, dieses Geld aber zugleich, wenn du es gerade nicht benötigst, für dich aktiv arbeiten zu lassen. Dies als Alternative dazu, es auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto liegen zu lassen, wo es keine nennenswerten Erträge erbringt und durch die Inflation ständig an Wert verliert.

Konzept 2: mittelfristig – Krypto und Aktien-Investing

Anlagekapital: mittel bis groß und/oder monatliche Einlage

Liquidität: mittelfristig

Renditeerwartung: mittel bis sehr hoch

zeitlicher Einsatz: relativ passiv, bspw. monatlich

Geldbeträge, die nicht kurzfristig benötigt werden, können in mittelfristige Anlagekonzepte fließen. Mit einem geringen Zeitaufwand, bei dem man sich beispielsweise monatlich die Portfolioentwicklung anschaut und wenn nötig anpasst, können mit strategischem Investing in Aktien gute Erfolge und bei richtiger Vorgehensweise in Krypto sehr hohe Gewinne für den Vermögensaufbau erzielt werden.

Konzept 3: langfristig – Immobilien, Krypto-Staking und Dividenden-Strategie

Anlagekapital: größer

Liquidität: langfristig

Renditeerwartung: mittel bis hoch

zeitlicher Einsatz: passiv, einmalig

Mit diesen Anlagen erzielst du langfristigen Vermögenszuwachs und passive Einnahmen. Der Betrag, der hier hineinfließt, sollte nicht kurz- und auch nicht mittelfristig für andere Dinge benötigt werden.

Immobilien bieten den Vorteil der dauerhaften Mieteinnahmen sowie dass diese an sich einen zuverlässigen und sicheren Vermögenswert darstellen, der je nach Lage zusätzlichen Wertzuwachs erfährt. Durch die Nutzung von Fremdkapital kann der Eigenkapitaleinsatz zusätzlich gehebelt werden und der Kredit durch die Miete zurückgezahlt werden. Diese Vorgehensweise stellt eine eher langfristige Vorgehensweise des Vermögensaufbaus dar.

Beim Krypto-Staking werden Kryptowerte für einen festgelegten Zeitraum »eingeschlossen« und bei Ablauf des Stakes erhält man nicht nur seine Kryptowerte zurück, sondern zusätzliche Werte oder Anteile als Belohnung fürs Anlegen. Die Rendite ist hier bei guter Auswahl deutlich höher als bei Immobilien und kann ein mittelfristiges Modell für echtes passives Einkommen sein.

Eine Dividendenstrategie mit Aktien ist eine Möglichkeit, bereits bestehendes Vermögen weiter auszubauen oder auch hier ein passives Einkommen zu generieren. Man hält Aktien mit einer hohen Gewinnausschüttung und erhält die daraus resultierende Dividende je nach Ausschüttungstermin, beispielsweise quartalsweise, halbjährlich oder jährlich. Um hier ein nennenswertes Ergebnis zu erzielen, ist das benötigte Vermögen idealerweise deutlich größer als bei Immobilien oder im Krypto-Bereich.

Vermögen richtig strukturieren und vermehren

Es ist also wichtig, sich im Klaren darüber zu sein, mit welcher Langfristigkeit man eine Anlage tätigen möchte. Ist kurzfristige Liquidität wichtig, sollte man diesen Betrag nicht in langfristige Anlagen stecken, um nicht vorzeitig mit Verlust das Investment beenden zu müssen. Hier ist Trading ein gut geeigneter Weg, um Vermögen flexibel aufzubauen und dabei liquide zu bleiben und sich damit Gelder zu schaffen, die nach und nach in andere Vermögenskonzepte, die mittelfristig und langfristig ausgerichtet sind, transferiert werden können.

Hast du einen Betrag zur Verfügung, der absehbar nicht benötigt wird, kannst du darüber nachdenken, Investitionen in Aktien und auch in Kryptowährungen einzugehen – oder dich mit weiteren Krypto-Konzepten wie Staking und/oder Immobilien zu beschäftigen, um dein Portfolio sinnvoll aufzubauen und zu strukturieren, wobei kurzfristig verfügbare Summen dennoch ergänzend mit Trading vermehrt werden können.

Vermögensaufbau zur Priorität machen

In einem Jahr wirst du dir wünschen, heute gestartet zu sein. Dieser Satz trifft auf den Vermögensaufbau ganz besonders zu. Durch den Zinseszinseffekt begünstigt, kannst du dir ein Vermögen schaffen – wenn du jedoch heute nicht startest, läuft die Zeit ab jetzt gegen dich.

Mit einem sinnvollen Konzept und einer klaren Strategie kannst du dein Risiko begrenzen, Vermögen aufbauen und dir weitere Einkommensquellen erschließen.

 

Über den Autor: Otis Klöber ist Top Experte für privaten Vermögensaufbau sowie Gründer und Managing Partner der INX InvestingExperts GmbH.

Sein eBook »Der Vermögensbaum – 5 Einkommensarten, die dich finanziell frei machen«, beschreibt aus eigener Umsetzung heraus die Vorteile verschiedener Einkommens-Modelle, welche für den privaten Vermögensaufbau geeignet sein können und gibt seine persönlichen Ansichten wieder.

 

 

Beitragsbild: Depositphotos / AntonMatyukha; Marco Borggreve