Seit Donnerstagabend findet wieder das wichtigste deutsche Filmfestival statt: die Berlinale. Bereits zum 75. Mal werden auf den Internationalen Filmfestspielen für 10 Tage zahlreiche neue Produktionen aufgeführt und deren Beteiligte mit goldenen und silbernen Bären geehrt. Den Anfang machte dabei die schottische Schauspielerin Tilda Swinton, die mit Filmen wie »Orlando«, »The Beach«, »Die Chroniken von Narnia« oder »Doctor Strange« Erfolge feierte. Der Goldene Ehrenbär, den sie bei der Eröffnungs-Gala der Berlinale entgegennahm, dürfte nun wohl einen Platz neben ihrem Goldenen Löwen von den Internationalen Filmfestspielen von Venedig und ihrem Oscar bekommen, den sie bereits 2007 als beste Nebendarstellerin in »Michael Clayton« erhielt.
Die neueste Auszeichnung für ihr Lebenswerk begründete Regisseur Edward Berger in seiner Laudatio: »Es gibt nur wenige Filmschaffende, die so eine tiefgreifende Verbindung zu Berlin haben.« Diese Aussage konnte Swinton nur bestätigen, indem sie sich auf Deutsch bedankte: »Ich bin ganz stolz hier zu sein, mit euch. Hier war für mich ein Zuhause.« Bei der Entgegennahme des Goldenen Ehrenbären nutzte die 64-Jährige aber auch ihre Chance und kritisierte auf subtile Weise den US-Präsidenten Donald Trump: Das Kino sei »ein unbegrenztes Reich« und damit »unempfänglich gegenüber Bestrebungen der Besetzung, Kolonisierung, Übernahme, Besitz oder der Entwicklung von Riviera-Grundstücks-Landbesitz.«
Am 22. Februar wird dann unter der Leitung des Oscar-nominierten Regisseurs und Drehbuchautors Todd Haynes über die restlichen Preisträger entschieden. Im Rennen sind dabei 19 der über 200 Filme, die im Laufe der nächsten Tage über die Berliner Leinwände flackern. Zwei davon treten sogar für Deutschland an: »Was Marielle weiß« von Fréderick Hambalek und »Yunan« von Ameer Fakher Eldin.
LT
Bild: IMAGO / Avalon.red