Die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski lässt sich international feiern: Sie wurde bei den 78. Filmfestspeilen von Cannes für ihren Film »Sound of Falling« mit dem renommierten Preis der Jury ausgezeichnet. Damit zählt sie nun zu den wenigen deutschen Filmschaffenden, die in Cannes eine der Hauptauszeichnungen gewinnen konnten. Schilinskis Werk wurde ex aequo mit »Sirât« von Oliver Laxe prämiert.
Die Auszeichnung in Cannes gilt als Meilenstein für die 38-jährige Regisseurin, die mit Werken wie »Dene wos guet geit« und »Dark Blue Girl« bereits auf internationalen Festivals Aufmerksamkeit erregt hatte. Mit dem Preis der Jury, einer der höchsten Ehrungen neben der Goldenen Palme, gelingt ihr nun endgültig der Durchbruch auf internationalem Parkett.
»Sound of Falling« überzeugte die Jury unter Vorsitz von Juliette Binoche durch seine poetische Bildsprache, dichte Atmosphäre und den feinsinnigen Umgang mit emotionalen Brüchen. Der Film erzählt in ruhigen, eindringlichen Bildern von Verlust, innerer Orientierungslosigkeit und der Suche nach einem Neuanfang – Themen, die sich wie ein roter Faden durch Schilinskis bisheriges Schaffen ziehen.
Weitere Auszeichnungen:
- Die Goldene Palme (Bester Film): It Was Just an Accident von Jafar Panahi. Der iranische Regisseur erhielt die höchste Auszeichnung für seinen politisch aufgeladenen Film über ehemalige politische Gefangene, die sich mit ihrem mutmaßlichen Folterer auseinandersetzen.
- Großer Preis der Jury: Sentimental Value von Joachim Trier. Das norwegische Familiendrama überzeugte mit emotionaler Tiefe und erhielt eine der höchsten Ehrungen des Festivals.
- Preis der Jury (ex aequo): Sound of Falling von Mascha Schilinski und Sirât von Oliver Laxe. Beide Filme wurden für ihre herausragende künstlerische Leistung gewürdigt.
- Beste Regie: Kleber Mendonça Filho für The Secret Agent. Der brasilianische Regisseur wurde für seine herausragende Inszenierung des politischen Thrillers ausgezeichnet.
- Bester Schauspieler: Wagner Moura für seine Rolle in The Secret Agent. Der Schauspieler überzeugte die Jury mit seiner Darstellung in dem politischen Thriller.
- Beste Schauspielerin: Nadia Melliti für ihre Rolle in The Little Sister. Die französisch-tunesische Schauspielerin wurde für ihre Darstellung einer muslimischen Frau, die mit ihrer sexuellen Identität ringt, ausgezeichnet.
- Bestes Drehbuch: Jean-Pierre und Luc Dardenne für Young Mothers. Die belgischen Brüder wurden für ihr herausragendes Drehbuch geehrt.
- Spezialpreis der Jury: Resurrection von Bi Gan. Der chinesische Regisseur erhielt den Preis für seinen visuell beeindruckenden Film.
- Caméra d’Or (Bester Debütfilm): The President’s Cake von Hasan Hadi. Der irakische Regisseur wurde für seinen ersten Spielfilm ausgezeichnet.
MK
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