Schon seit Ende des 20sten Jahrhunderts ist bekannt, dass Reiche länger leben als Arme. Die Ökonomen, die damals zu diesem Schluss kamen, führten das auf bessere Ernährung, weniger Sorgen um die Existenz und bessere medizinische Versorgung zurück. Und ja, natürlich spielt das eine Rolle, besonders in den Schwellenländern, aber nicht in dem Maße, wie bisher angenommen. Das zeigt ein neuer Blick auf die Untersuchungen der 40 Jahre zwischen 1970 und 2010. Am Wiener Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital sind die Forscher nach Auswertung von Daten aus 174 Ländern zu dem Schluss gekommen: „Global gesehen ist die Steigerung des Bildungsniveaus im letzten halben Jahrhundert eindeutig der Schlüsselfaktor für die Verbesserung der Gesundheit gewesen – und nicht, wie oft behauptet, ein höheres Einkommen“. Je höher das mittlere Bildungsniveau der Bevölkerung, je länger die durchschnittliche Zahl an Schuljahren, desto höher die Durchschnittliche Lebenserwartung. Das gilt übrigens auch in Ländern, die seit jeher auf ein hohes Maß an Bildung ihrer Bevölkerung setzen. Denn erst mit dem Wissen darum, was ein gesunder Lebensstil ist, kann ein solcher auch angewandt werden. Dazu gehört sowohl die Ernährung, als auch ein gesundes Verhältnis von Arbeit zu Privatleben und ein vernünftiges Maß an Bewegung.
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