Money Mindset – Was deine Gedanken mit deinem Kontostand zu tun haben

»Über Geld spricht man nicht!«

»Geld verdirbt den Charakter!«

»Geld stinkt!«

Geld ist eines der am stärksten emotional aufgeladenen Themen unserer Zeit. Viele Menschen haben ein eher kompliziertes Verhältnis zu Geld, aber wenn es eine Sache gibt, die Selbständige und UnternehmerInnen häufig gemeinsam haben, dann ist es der Wunsch, mehr davon haben zu wollen. Denn mehr Geld bedeutet oft mehr Selbstbestimmtheit, mehr Freiheit und mehr Unabhängigkeit.

Äußere Umstände oder innere Haltung als Erfolgsfaktor?

Unsere Einstellung und innere Haltung zu Geld haben einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie viel Umsatz und Gewinn wir erzielen, wie wir unsere Preise gestalten und wie wir (erfolgreich) Investitionen tätigen. Denn hinter unseren Einstellungen verbergen sich oft Glaubenssätze, die uns entweder einschränken oder unseren Erfolg antreiben.

Glaubenssätze sind Überzeugungen, Prägungen und Annahmen, aber auch Einstellungen, Meinungen oder Verallgemeinerungen, die im Unterbewusstsein verankert sind. Sie bestimmen, wie wir die Welt sehen, wie wir auf Menschen und Situationen reagieren und sie beeinflussen uns im alltäglichen Verhalten. Jeder von uns hat Glaubenssätze – sowohl positive als auch negative. Die meisten Menschen sind sich jedoch gar nicht bewusst, welche Glaubenssätze sie haben und wie stark ihr Einfluss auf sie und ihr Leben ist.

Denn wenn du heute noch nicht das verdienst, was du dir wert bist, dann hat das viel weniger mit äußeren Umständen, Strategien oder Personen zu tun, sondern vielmehr damit, was du über dich, über Geld und über den Wert deiner Dienstleistung und Produkte denkst. Es zahlt sich also aus, die eigene Einstellung im Hinblick auf Geld nicht nur zu hinterfragen, sondern vor allem auch zu stärken.

Wie entstehen Glaubenssätze?

Glaubenssätze eignen wir uns meist unbewusst in unserer Kindheit an. Wir übernehmen als Kind häufig ungefiltert die Überzeugungen, Prägungen und Denkweisen unserer Eltern oder anderer Bezugspersonen. Aber auch eigene Lebenserfahrungen führen dazu, dass jeder von uns die Welt durch eine andere Brille sieht. Das Problem dabei ist, dass wir diese häufig unbewussten Glaubenssätze bis ins Erwachsenenalter nicht mehr hinterfragen und so dadurch unsere Realität erschaffen. Dadurch sabotieren wir uns selbst und verhindern die erfolgreiche Realisierung unserer Projekte.

Meine Erfahrung zeigt, dass insbesondere bei Frauen regelmäßig eine große Unsicherheit rund um das Thema Finanzen besteht und Geld oft noch als »Tabu-Thema« angesehen wird. Über Geld spricht man ja schließlich auch nicht (oder etwa doch?). Frauen dürfen nicht nur ihre limitierenden Glaubenssätze hinterfragen, sondern auch ihre angelernte Bescheidenheit loslassen und ihr Potential nutzen, um endlich ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Viele haben nämlich durch die diversen Konditionierungen in der Kindheit nie gelernt, für sich selbst einzustehen und das zu verlangen, was sie wollen und wert sind.

Mangeldenken als Erfolgskiller

Das Thema Money Mindset, also die Summe deiner Einstellungen und Erfahrungen zum Thema Geld, lässt sich aus zwei Perspektiven betrachten: Aus der Perspektive der Fülle oder des Mangels. Die meisten von uns lernen das Thema Geld aus einem Mangel heraus kennen. Das bedeutet, dass ihnen (meist unbewusst) vorgelebt wird, dass Geld eine begrenzte Ressource ist und für viel Geld auch viel gearbeitet werden muss.

Aber wie kann sich das auf unser Money Mindset auswirken? Nun ja, wenn du in einem Haushalt aufgewachsen bist, in dem alle hart arbeiten mussten, um halbwegs gut über die Runden zu kommen, und jeder Cent zweimal umgedreht werden musste, dann kann es sein, dass du A) die Überzeugung hast, dass das Leben kein Ponyhof ist, sondern es mit vielen Einschränkungen verbunden ist, und B) kann es sein, dass du dein ganzes Leben lang das Gefühl hast, dass du es nicht wert bist, (viel) Geld zu besitzen. Diese Überzeugungen sind in letzter Konsequenz vergleichbar mit einer negativen, selbsterfüllenden Prophezeiung.

Mangeldenken ist unter UnternehmerInnen weit verbreitet. Wenn wir nicht erkennen, was unsere Arbeit und unser Expertenwissen wert ist oder wir nicht das Vertrauen und den Mut haben, unsere Komfortzone zu verlassen, indem wir unsere Denkweise hinterfragen, betrügen wir uns letztlich selbst und stehen somit auch unserem geschäftlichen Wachstum im Weg.

Vom Mangel- zum Fülle-Denken zu kommen geschieht zwar nicht über Nacht, aber es ist eine überaus lohnende Investition in sich selbst. Denn ein Money Mindset zu haben, das auf Erfolg, Reichtum und Fülle ausgerichtet ist, erlaubt es uns, frei, unabhängig und selbstbestimmt (und nicht geldbestimmt) zu leben und zu arbeiten.

Der erste Schritt zum neuen Money Mindset

Die gute Nachricht ist, dass jeder eine gesunde Beziehung zu Geld entwickeln kann. Es gibt Wege und Tools, diese limitierenden Glaubenssätze nachhaltig aufzulösen. Die Arbeit an unserem Money Mindset erfordert, dass wir dazu bereit sind, unsere bisherigen Überzeugungen zu hinterfragen, loszulassen und neue, bestärkende Glaubenssätze zu entwickeln.

Der erste Schritt besteht darin, dir über deine Einstellungen und Glaubenssätze bewusst zu werden und vor allem auch zu verstehen, dass du sie jederzeit verändern kannst. Denn wie der Name schon sagt: Es sind Glaubenssätze – du kannst sie glauben oder eben auch nicht.

Wenn du verstehen willst, warum du heute noch nicht das verdienst, was du willst und was du wert bist, dann kannst du dir folgende Fragen stellen:

• Wie denke, fühle und spreche ich über Geld?
• Wie wurde zuhause über Geld gesprochen?
• Welche Meinungen haben die wichtigsten Bezugspersonen in meiner Kindheit zum Thema Geld gehabt? (Eltern, Großeltern, Lehrer, etc.)
• Welche Einstellungen habe ich zu Erfolg und Reichtum?
• Was sind meine größten Ängste/Sorgen/Zweifel im Hinblick auf Geld?

Stelle dir diese Fragen nicht nur einmal, sondern fange an, dich selbst zu beobachten, und finde heraus, welche Gedanken und Überzeugungen du in den verschiedensten alltäglichen Situationen zum Thema Geld und Erfolg hast. Du wirst überrascht sein, welche Glaubenssätze du entdeckst!

Zusatz-Tipp: Achte nicht nur auf deine Glaubenssätze, sondern auch auf deine Emotionen, wenn du dir die obigen Fragen stellst und dich im Alltag bewusster mit deinem Money Mindset auseinandersetzt.

Deine inneren Einstellungen und Überzeugungen sind ausschlaggebend dafür, wie ›erfolgReich‹ du heute mit deinem Business bist und es zukünftig sein wirst. Je besser und zielgerichteter dein Money Mindset ist, desto mehr wird es dir gelingen, deine innere Handbremse zu lösen und dein Unternehmen und deinen Kontostand auf das nächste Level zu bringen.

Autorin: Kerstin Danzl ist Expertin für Geld, Persönlichkeitsentwicklung und Mindset-Techniken. Nach dem Studium der Wirtschaftspsychologie und der Ausbildung als zertifizierter systemischer Coach hat Kerstin sich selbständig gemacht und zwei Unternehmen gegründet. Sie hilft Selbständigen und UnternehmerInnen dabei, sich persönlich, beruflich und finanziell so weiter zu entwickeln, dass sie in der Lage sind, sich ein selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben aufzubauen.

Bilder: Depositphotos / EdZbarzhyvetsky, Marc Elsner