Risiko Freiberuflichkeit: So können Alternativen aussehen

Sich selbstständig machen – was für viele Angestellte attraktiv klingt, ist in der Realität nicht selten mit erheblichen Risiken verbunden. Tatsächlich scheitern die meisten Gründungen, was viele von der Umsetzung ihres Vorhabens abschreckt. Wer sich mehr berufliche Unabhängigkeit wünscht, hat jedoch oft Alternativen, wie wir an einem Beispiel für Berufstätige aus dem steuerlichen Bereich aufzeigen wollen.

 

Beispiel Beratungstätigkeit im Steuerbereich – teure Ausbildung kein Muss

Möchte man im steuerlichen Bereich freiberuflich tätig sein, so muss man Steuerberater werden – dies ist eine weitverbreitete Annahme. Glücklicherweise ist sie nicht ganz korrekt: Personen mit Berufserfahrung im Bereich Steuern können stattdessen auch den unkomplizierteren Weg über Vereine wie die Vereinigte Lohnsteuerhilfe (VLH) wählen. Als VLH-Berater stehen Interessierten für die Ausübung der Tätigkeit zwei Möglichkeiten offen:

  1. Sie können eine bereits bestehende Beratungsstelle unterstützen.
  2. Sie können ein eigenes Büro eröffnen (weitere Informationen zum Vorgehen hier).

Diejenige Variante, die der Tätigkeit als Steuerberater am nächsten kommt, ist dabei die letztgenannte, jedoch mit entscheidenden Vorteilen. Schließlich ist der Zugang zum Beruf des Steuerberaters steinig. So muss nicht nur eine kostenpflichtige Steuerberaterprüfung bei der zuständigen Steuerberaterkammer abgelegt werden, sondern vorab ist zur Erlangung des Fachwissens zusätzlich der Besuch von Fachkursen erforderlich, in denen ebenfalls Klausuren geschrieben werden müssen. All das geschieht nicht selten neben dem eigentlichen Beruf per Abend- oder Wochenendkurs über mehrere Monate, was eine erhebliche Belastung bedeutet.

Diese Vorteile bietet eine Tätigkeit als VLH-Berater

Wer sich für eine Zusammenarbeit mit der VLH entscheidet, kann zum einen selbstständig sowie flexibel arbeiten und profitiert dabei dennoch von der Unterstützung eines erfahrenen Partners. Zu den Vorteilen zählen neben der Vergütung unter anderem ein eigenes Weiterbildungsangebot sowie eine betriebliche Altersvorsorge. Ebenfalls sieht das Modell vor, dass vor Ort regionale Ansprechpartner zur Verfügung stehen und dass Berater für ihr Büro Werbematerialien erhalten. Besonders interessant für bereits Berufstätige: Einem Start im Nebenberuf steht nichts im Wege. Auch eine hauptberufliche Tätigkeit als Berater ist im Übrigen möglich.

Fazit: Das Umsehen nach Alternativen lohnt sich

Unser Beispiel aus dem steuerlichen Bereich zeigt, dass es sich durchaus lohnen kann, sich nach Alternativen zur reinen Selbstständigkeit umzusehen, wenn man den Komfort eines Angestelltenverhältnisses (noch) nicht komplett aufgeben möchte. Entsprechende Möglichkeiten finden sich in vielen Berufsfeldern. Ein bekanntes Beispiel ist zum Beispiel die nebenberufliche Arbeit als freier Redakteur. Der wohl entscheidendste Vorteil bei einem solchen Modell ist sicherlich, dass man selbst entscheidet, in welchem Umfang man neben dem eigentlichen Beruf arbeiten möchte. Und wer weiß: Vielleicht können Sie Ihrem alten Job irgendwann komplett den Rücken kehren.

 

 

Bild: © istock.com/Rostislav_Sedlacek