Die Praxis des Arbeitslebens
Das alltägliche Arbeitsleben, wer hat sich nicht schon einmal gefragt warum jetzt gerade der Andere Kollege befördert worden ist, der hat doch eigentlich gar nichts getan!? Fakt ist leider das das Arbeitsleben heutzutage einen wichtigen Baustein verloren hat: Realität. Die meisten Arbeitsstellen, wenn man mal kleinere Unternehmen und Start-Ups außen vor lässt, laufen auf einem ganz seltsamen Weg ab. Für Arbeitnehmer ist diese Psychoschiene kaum zu verstehen, aber wir können euch beruhigen, die Arbeitgeber verstehen es meistens auch nicht. Leistung ist schon lange kein Punkt mehr der zählt, längst kommt es einem vor als würde man ein Glücksspiel in einem Online Casino, wie zum Beispiel bei Platinum Play versuchen, weniger als eine Leistungsorientierte Gesellschaft.
Es gab Zeiten in denen war Leistung und Einsatzbereitschaft etwas das ganz ohne Frage wichtig war. Mitarbeiter die auch schonmal freiwillig eine Stunde länger gemacht haben, ohne Bezahlung, einfach nur weil es eben notwendig war, die an das Wohl der Firma bzw. des Kunden gedacht haben, soetwas findet man heute kaum noch, warum? Ganz klar, weil es keiner sehen will. An allen Ecken wird gespart, gekürzt und erschwert, weil gerade wieder eine neue EU Richtlinie herausgekommen ist oder ein Sicherheitsmensch mal wieder erkannt hat das die Treppenstufen 0,5 Millimeter zu schmal sind und man deswegen die komplette Firma umbauen muss.
Sicherlich ist das etwas zugespitzt, aber an vielen Stellen ist es doch mittlerweile Fakt das sich die Firmen immer dümmer wirtschaften. Ein Mitarbeiter der sich zum Beispiel mit einem Computer auskennt, dürfte niemals die defekte Grafikkarte am Arbeitsplatzrechner selbst wechseln, weil das macht ja die IT Abteilung die erst übermorgen Zeit hat, im besten Falle, eher noch der Reparaturdienstleister des Mietunternehmens wo man den Computer gemietet hat. Die Firmen lassen sich soviel aus den eigenen Händen nehmen das sie selbst nichts mehr erreichen können. Das führt allerdings zu einem Punkt an dem eine seltsame Eigendynamik einsetzt.
Je mehr sich Firmen helfen lassen umso verständnisvoller wird man wenn plötzlich Arbeit liegen bleibt, weil es ja triftige, wenn auch schwachsinnige, Gründe gab warum die Arbeit gerade nicht gemacht werden konnte. Mitarbeiter die nie negativ auffallen bleiben auf der Strecke, es sei denn sie fallen extrem positiv auf, indem sie zum Beispiel einen Millionenbetrag gespart haben, oder den Abschluss ihres Lebens vorweisen können. Der „normale“ Mitarbeiter der im Produktionsbetrieb am Band steht, jeden Tag seinen Job macht und nie krank ist, wird irgendwann wegrationalisiert, weil ja niemand eine persönliche Bindung zu der Person hat, niemand weis wer derjenige oder diejenige hinter der Personalnummer 0815/4711 eigentlich ist. Kollegen oder Kolleginnen hingegen die immer wieder zu spät kommen, deren Namen kennt man, Kollegen die mal in die Hautcreme geschwitzt haben, weshalb eine 50 Tonnen Charge eines Produktes entsorgt werden musste, die kennt man. Kollegen die einen Zug im Rangierbahnhof entgleisen lassen, oder den Entstördienst rufen weil ein Verlademechanismus nicht funktioniert, der ausgeschaltet ist, die kennt man.
Wir beobachten Zunehmens das solche Menschen, die immer wieder negativ auffallen eher einen Job bekommen oder behalten als diejenigen die sich anstrengen, ihren Job machen, unkompliziert sind und keine Probleme bereiten.
Dieser Punkt ist wichtig, denn das sollte uns alle angehen. Wir dürfen auf keinen Fall den Kontakt zur Basis verlieren, es nicht verlernen, wenn wir denn in einer Führungsposition sind, Anerkennung auszugeben. Wir reden hier nicht davon das man den Mitarbeitern mehr Geld zahlen soll, oftmals hebt es alleine schon die Motivation wenn man sieht das die Kollegen die Arbeit von 4 Mann auch mit 2 Mann geschafft haben und man zeigt das man das durchaus bemerkt hat und lobt die Leute mal. Wichtig ist es zu wissen worauf man sich verlassen kann. Als Führungsmitarbeiter, Abteilungsleiter, Stellenleiter oder Regionalleiter kann es keinen Mitarbeiter geben der besser ist als derjenige von dem man nie gehört hat. Ein Mitarbeiter von dem man nie hört, der beklaut die Firma nicht, der macht keine Probleme beim Urlaub, schafft seine Aufgaben, bettelt nicht um Anerkennung, stört niemanden bei der Arbeit sondern macht einfach nur das wofür derjenige bezahlt wird… seinen Job. Das zählt heutzutage aber kaum noch, schade eigentlich!
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