Chancen und Risiken der neuen Währungen
Kryptowährungen sind in aller Munde. Wer damit Geld verdienen möchte, kann mit diesen spekulieren oder Kryptowährungen kaufen als auch wieder verkaufen.
Kryptowährungen haben in den vergangenen Jahren einige Menschen zu Millionären gemacht. Sie kauften beispielsweise 2009 bis 2010 Bitcoins, als sich deren Preis noch im Cent- bis niedrigen Eurobereich bewegte, dann verwahrten sie das virtuelle Geld in einer Wallet und beobachteten den Markt. Vielfach war das Motiv des Kaufs bloße Neugier auf das neue System. Einige Jahre später rieben sich die Kryptogeld-Besitzer verwundert die Augen: Ihre virtuelle Geldanlage war um einige Tausend Prozent mehr wert als zum Kaufzeitpunkt. Das ähnelt einem Lottogewinn oder (als besserer Vergleich) dem Aufspüren einer Goldader. Welche Chancen und Risiken bergen Kryptowährungen im Jahr 2018?
Woher kommen die Chancen von Kryptowährungen?
Trotz der Kursstürze der letzten Wochen gibt es nach wie vor hohe Chancen bei Kryptowährungen. Diese haben handfeste Hintergründe, die wir analysieren wollen.
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- Kurssteigerungen: Immer, wenn Bitcoin & Co. im Preis einbrechen, sagen einige “Experten” das Ende des virtuellen Geldes voraus. Das geschah schon oft, es hat sich bislang nicht bewahrheitet. Im Gegenteil zu solchen Prognosen gibt es immer mehr Kryptowährungen. Sie könnten durch die Geldmengenbegrenzung – es wird beispielsweise nur 21 Millionen Bitcoins geben – noch sehr viel teurer werden als heute. Einige Enthusiasten können sich beim Bitcoin Kurssteigerungen bis in den sechsstelligen Eurobereich vorstellen.
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- Misstrauen gegenüber dem traditionellen Geldsystem: Ist es ein Wunder, dass der Bitcoin 2009 startete und gleich darauf zum Siegeszug ansetzte – kurz nach der jüngsten verheerenden Finanzkrise mit einem Super-Crash? Die Pleite von Lehman Brothers und der nachfolgende Absturz der Märkte lehrte die Menschen einmal mehr, dass unserem Finanzsystem wohl nicht zu trauen ist.
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- Anonymität: Ein Bankengeheimnis gibt es nicht mehr. Wir sind alle gläsern und verspüren dadurch ein berechtigtes Unbehagen. Selbst das Bargeld könnte abgeschafft werden, damit wären wir noch gläserner. Das gefällt niemandem und fördert den Kauf von Kryptowährungen.
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- Dezentralisierung: Dass hinter Kryptowährungen keine Zentralbank steht, gefällt vielen Kritikern des traditionellen Geldsystems. Alle finanziellen Verwerfungen der Vergangenheit mit ihren teilweise verheerenden Auswirkungen bis zum Ausbruch von großen Kriegen waren mit Zentralbanken konnektiert.
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- Inflationsschutz: Traditionelles Geld kann in eine Hyperinflation geraten, wie die Geschichte schon oft gezeigt hat. Bei den meisten Kryptowährungen mit einer Geldmengenbegrenzung ist eher das Gegenteil zu erwarten – die Deflation. Diese könnte zwar auch Nachteile haben, aber eine Inflation gilt als viel gefährlicher.
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- Kosten- und Zeitvorteil: Wir alle warten auch im 21. Jahrhundert immer noch quälend lange auf die Ausführung von Banküberweisungen. Bitcoin-Transaktionen werden in Minuten durchgeführt, es gibt sogar noch wesentlich schnellere Kryptotransaktionen als beim Bitcoin. Die Kosten sind dabei äußerst gering.
Die Risiken von Kryptowährungen
Kryptowährungen bergen natürlich auch Risiken. Diese sind wiederum – wie die Chancen – systemisch bedingt. Wir wollen einige dieser Risiken betrachten.
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- Verlustrisiko: Fiatgeld auf der Bank ist durch die staatliche Einlagensicherung vor Verlusten geschützt. Gesetzlich reicht diese Sicherung bei normalen Spareinlagen in der EU bis 100.000 Euro, viele Banken bieten freiwillig noch wesentlich höhere Sicherungen (teilweise bis in den Milliardenbereich) an. Bei Kryptowährungen gibt es so eine Sicherheit nicht. Zusätzlich werden Kryptobörsen immer wieder gehackt. Wer also Kryptogeld kauft, sollte es sicher und offline in einer Hardware-Wallet aufbewahren.
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- Risiko von Kursschwankungen: Die Kurse der Kryptowährungen schießen bisweilen exorbitant nach oben, doch sie fallen auch wieder sehr stark. Wer auf eine Wertsteigerung spekuliert, benötigt starke Nerven. Es ist nicht auszuschließen, dass sich wirklich eine Blase gebildet hat, die irgendwann in sich zusammenfällt. Natürlich ist das zunächst einmal schwer vorstellbar: Warum sollte etwa der Bitcoin, der schon einmal knapp 20.000 Dollar gekostet hat, wieder auf einen Wert von wenigen Hundert Dollar fallen? Doch es gibt inzwischen viel Konkurrenz unter den Kryptowährungen, ihre Zahl könnte im März 2018 irgendwo zwischen 4.500 bis 5.000 liegen (ein einheitliches Verzeichnis gibt es nicht). Da der Bitcoin nicht nur Vorteile bietet, könnten sich die Anlagen in Zukunft auf mehrere – vielleicht einige Dutzend – Kryptowährungen verteilen, die sich als alternatives Weltwährungssystem durchsetzen. Der Wert jeder einzelnen dieser Währungen würde dann nicht mehr so explodieren, wie das beim Bitcoin geschah. Dieser erzeugte einen Hype, weil er die erste bekannte und anerkannte dieser Währungen war. Doch gerade die Kurssteigerung aufgrund dieses Hypes wirkt wie eine klassische Blase.
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- Verbotsrisiko: Da Kriminelle, Geldwäscher und Steuerhinterzieher gern die anonymen Kryptowährungen nutzen, könnten Staaten versuchen, sie nicht nur zu regulieren, sondern sie komplett zu verbieten. Sie wären dann illegal, was wirklich nicht nach jedermanns Geschmack ist.
Kann man mit Kryptowährungen heutzutage noch reich werden?
Die Antwort muss definitiv “Ja” lauten. Kryptowährungen bergen noch ein unglaublich hohes Potenzial für Wachstum. Allerdings muss einem Händler oder/und Käufer auch das Risiko bewusst sein, das er eingeht. Kryptowährungen sind äusserst volatil, die Entwicklungen sind nur schwer vorherzusagen. Wer allerdings ein glückliches Händchen hat, kann von dem Handel mit den “Währungen der Zukunft” enorm profitieren.
Bild: georgejmclittle/depositphotos