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Chefstrategen auf Zeit: Erfahrene Interimsmanager sind begehrt wie nie

Interim Manager einzustellen ist ein flexibles und zielorientiertes Arbeitsmodell. Vor allem in Zeiten der Digitalisierung, in der Unternehmen unter enormen Handlungsdruck stehen, sind die Manager auf Zeit eine begehrte Lösung. Aktuelle Studien belegen diesen Trend.

Interim Manager sind Manager, die von Unternehmen auf Zeit eingestellt werden. Sie sind ein hervorragendes Instrument, um eine bestehende Fachkräftelücke zu überbrücken. Bis Firmen eine entsprechende Fachkraft gefunden haben, vergehen mitunter viele Monate. Gerade wenn es hohe Entscheidungspositionen betrifft, ist das wertvolle Zeit, die ungenutzt bliebe. Interim Manager auf Zeit zu beschäftigen, ist dann ein sinnvoller Schritt, durch den man den Betriebsablauf lückenlos und störungsfrei gewährleisten kann. Interim Manager werden häufig auch dann beauftragt, wenn ein Unternehmen große Veränderungen plant oder auf Sachebene zusätzliche Entscheidungsexpertise benötigt. Sie haben den Vorteil der Objektivität, denn sie sind nicht in die bereits bestehenden Arbeitsstrukturen eines Unternehmens integriert. Es ist daher kaum verwunderlich, dass der Einsatz von Interim Managern immer beliebter wird.

Studie zeigt positive Bilanz

Die Studie „Interim Management in Deutschland 2018“ weist auf ein positives Stimmungsbild auf dem Markt hin. Interim Manager bewerten die Marktlage als gut, wobei die Bewertungen in den vergangenen Jahren immer besser wurden: Der Studie zufolge lag die Auslastung der Manager 2017 durchschnittlich bei 69 Prozent. Zum Vergleich: 2014 betrug die Auslastung 62,2 Prozent, 2010 hingegen nur 55,5 Prozent. Auffällig ist auch, dass IM-Provider den Markt deutlich vergrößern. Das sind Vermittlungsplattformen wie etwa interim-x.com, über die suchende Interim Manager mit Unternehmen in Kontakt kommen können. Der Marktanteil ist seit 5 Jahren steigend. Betrug er 2014 noch 34,7 Prozent, lag er 2017 bei 42,7 Prozent. Auch die Entwicklung der Tagessätze ist positiv. Von 2016 auf 2017 stieg das Honorarvolumen um rund 10 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Schätzungen gehen bisher auch für das Jahr 2018 von einem Zuwachs von etwa 10 Prozent aus. Damit zusammenhängend steigt auch die Zahl professioneller Interim Manager in Führungsebenen weiter an. Vor wenigen Jahren betrug die Manager-Zahl etwa 6.200. Im Jahr 2018 lag sie ersten Schätzungen zufolge bei 9.500. Die Nachfrage nach Interim Managern ist vor allem in Deutschland, Frankreich und England hoch. Aber auch Polen und Tschechien, in denen die Wirtschaft gegenwärtig boomt, zeigen reges Interesse. Dort fehlen momentan noch erfahrene Manager, weshalb Interimer aus Deutschland sehr begehrt sind, da man mit ihnen Zuverlässigkeit und Sorgfalt assoziiert.

Druck durch Digitalisierung gestiegen

Interim Manager sind auch gefragt, weil der digitale Anpassungsdruck bei Unternehmen immer größer wird. Vor allem im B2C-Bereich (also im Bereich Business-to-Customer) ist der Handlungszwang enorm: Online-Versandhäuser müssen fast in Echtzeit liefern, Banken ihren Kunden das Banking über mobile Endgeräte ermöglichen. Wer nicht umsattelt, der kann künftig nicht mit der Konkurrenz mithalten. Der Einsatz von Interim Managern ist eine Chance, die Digitalisierung schnell und auf professionelle Weise in Gang zu bringen und umzusetzen.

 

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